Hallo liebes Forum,
vor einiger Zeit habe ich eine Liste fuer Freunde geschrieben.
Es sind sehr viele Dinge von euch enthalten, das hat fuer mich den Ausschlag gegeben, das Ganze umzuschreiben und mit euch zu teilen.
Vielleicht findet jemand ja etwas Brauchbares.
Nach Absprache mit dem Modteam, erstelle ich jetzt diesen Thread.
Die Liste ist zur Linderung von akuter Dissoziation (Derealisation, Depersonalisation) und ihren Umstaenden gedacht.
Sie bietet keinen Ersatz fuer eine (professionelle) Auseinandersetzung mit den Ursachen, sondern setzt an den Symptomen an.
Dissoziation ist eine Schutzfunktion! Es ist daher nicht immer foerderlich, mit allen Mitteln dagegen vorzugehen.
Koerper und Raum
Kopf
Koerper und Sehen
Alternativ oder spezifischer
vor einiger Zeit habe ich eine Liste fuer Freunde geschrieben.
Es sind sehr viele Dinge von euch enthalten, das hat fuer mich den Ausschlag gegeben, das Ganze umzuschreiben und mit euch zu teilen.
Vielleicht findet jemand ja etwas Brauchbares.
Nach Absprache mit dem Modteam, erstelle ich jetzt diesen Thread.
Die Liste ist zur Linderung von akuter Dissoziation (Derealisation, Depersonalisation) und ihren Umstaenden gedacht.
Sie bietet keinen Ersatz fuer eine (professionelle) Auseinandersetzung mit den Ursachen, sondern setzt an den Symptomen an.
Dissoziation ist eine Schutzfunktion! Es ist daher nicht immer foerderlich, mit allen Mitteln dagegen vorzugehen.
Koerper und Raum
Kopf
- Analysieren der Situation. Hier ist ein gutes, komplexes Beispiel.
- Bewusstes Atmen. Hier ist eine schoene Variante beschrieben.
- '5-4-3-2-1' und andere Achtsamkeitsuebungen. Hier sind einige aufgelistet und hier sind nochmal drei weitere.
- Imagination ganz spezifisch einsetzen. Zum Beispiel, wenn man nicht aufstehen kann: 'Was macht ganz leicht?' - MoeglicheAntworten .
- Rückwärts rechnen, also zum Beispiel von 10.000 in 13er oder 17er Schritten.
- Gedichte oder Songtexte in Gedanken aufsagen oder singen. Vor Allem gut, wenn 'auffaellige' Skills gerade nicht machbar sind.
- Spontane Mantras, dabei unterschiedliche Worte betonen: 'DAS hier ist real.' - 'Das HIER ist real.' - 'Das hier IST real.' - 'Das hier ist REAL!'
- Mantras vorbereiten und aufsagen. Alternativ auch mit einem Sinnesreiz verbinden, wie hier gut beschrieben.
- Rituale einstudieren. Hier ist ein gutes Beispiel.
- Woran hat man eigentlich als letztes gedacht? Wie kam man darauf? Das kann auch aufgeschrieben und spaeter bei der Suche nach Ausloesern verwendet werden.
Koerper und Sehen
- Ganz allgemein: (Sitz-)Position veraendern, aufstehen, Szenenwechsel herbeifuehren.
- Stresshocke, hier beschrieben.
- Standwaage. Fest auf ein Bein stellen, das andere langsam nach hinten ausstrecken, den Oberkoerper nach vorne lehnen, Arme vorwaerts oder seitlich ausstrecken. Gleichgewicht, moeglichst mit offenen Augen, halten.
- Zehenstand. Auf die Zehen stellen, halten, langsam abrollen, ohne mit den Fersen den Boden zu beruehren - wiederholen.
- Fuesse fest auf den Boden druecken.
- Stampfen oder auf der Stelle springen.
- Bekannte Gymnastik-, Sport- und Meditationsuebungen abwechselnd ausfuehren. Dabei nicht zu sehr anstrengen und ganz bewusst auf ruhige und gleichmaessige Atmung achten.
- Konkret die Muskeln einzelner Koerperbereiche an- und entspannen. Koerperteile benennen, auf das Gefuehl konzentrieren.
- Wenn man sich automatisch zusammenkauert, versuchen, dagegen anzugehen. Langsam aufrichten (auch, wenn es schwer faellt), sich dabei vorstellen, wie ein lebendiger, beweglicher Wachturm den Raum zu beobachten.
- Finger neben dem Ohr schnipsen, dabei von zehn rueckwaerts zaehlen und sich bei null befehlen, aufzuwachen.
- Vorsichtig den Koerper abklopfen, also an einem Ende anfangen und langsam 'weiterwandern', dabei auf das Gefuehl konzentrieren.
- Sich selbst umarmen/streicheln. Dabei moeglichst nicht zusammenkauern oder in Embryonalstellung legen.
- Kneifen, zum Beispiel in die Hand - nicht ausprobieren, wenn man zu Verkrampfungen neigt.
- Auf das Koerpergefuehl achten - sind Koerperteile kalt, zum Beispiel die Haende? Fingerspitzen reiben, bis sie wieder warm werden.
- Haende mit abgespreizten Ellbogen gegeneinander druecken, bis die Arme zittern, dabei atmen und zaehlen. Anschliessend bewusst entspannen und wiederholen.
- Augen schnell mit Handballen oder flacher Hand reiben.
- Augenbewegung - bewusst die Augen offenhalten oder in unterschiedlichem Rhythmus zwinkern.
- Nach oben sehen, Decke (Lampen, Loecher im Putz, Fehler im Tapetenmuster), Sterne, Wolken, Voegel beobachten. Blickfeld mehrmals wechseln, nicht ins Starren verfallen.
- Einen 'sicheren' Punkt suchen, auf den man sich konzentrieren kann, langsam ausdehnen und das Umfeld nach und nach wieder wahrnehmen.
- Schreien. Die eigene Stimme in lautem Tonfall kann sehr real wirken.
- Laut singen und tanzen, wenn moeglich - entweder bei laufender Musik oder vielleicht das momentane Lieblingsstueck auswendig lernen. Spielt keine Rolle, wie es im Spiegel aussieht oder sich anhoert, da es sehr befreiend wirken kann - einfach ausprobieren!
- Ein Buch lesen, die Zeilen mit dem Finger nachgehen. Wenn nicht mehr genuegend Konzentration vorhanden, geht auch ein Bilderbuch.
- Sich ganz bewusst auf die momentane Handlung oder Arbeit konzentrieren - jedes Detail wahrnehmen, Tempo veraendern, sich Fragen dazu stellen.
Alternativ oder spezifischer
- Natuerliche emotionale Reaktionen, wie zum Beispiel weinen, nicht krampfhaft unterdruecken - die Emotion zulassen und 'fuehlen'.
- Aus den Gruebeleien aktiv ausbrechen, sich mehrmals deutlich 'nein' zum Abdriften sagen.
- Trigger realisieren und meiden (klingt selbstverstaendlich, ist einem aber vielleicht gar nicht so bewusst).
- Auf die Innenkinder eingehen, sie beruhigen, troesten, ihnen Sicherheit geben - zum Beispiel mit einem Plueschtier, Schnuller, Gummibaerchen, Hoerspiel, Waermeflasche, Lieblings-(...).
- Sich (physisch) an einen Ort begeben, an dem man sich staerker und sicherer fuehlt.
- Ein kleines 'Trostbuch' anlegen, mit lieben Nachrichten, Erinnerungen und Photos. Bei Bedarf an die Orte und Begegnungen erinnern, laut aussprechen, was dort empfunden und gesagt wurde.
- Statt unmittelbar 'neben sich zu stehen', auf weiter entfernte Geschehnisse konzentrieren, zum Beispiel distanzierte Geraeusche oder Silhouetten am Horizont erraten.
- Anspannungen abbauen. Uebungen gegen Panikattacken (hier finden sich einige) koennen dabei sehr hilfreich sein.
- Sich allgemein etwas Gutes goennen und vor Allem die Erlaubnis geben, auf sich zu achten. Kann auf lange Sicht sehr Positives bewirken und hier stehen dazu viele schoene Moeglichkeiten.
- Auf den letzten beiden Punkten aufbauend, kann auch Zerstreuung und Ablenkung eine gute Massnahme sein, moeglichen Druck als Ursache abzubauen oder Leere zu fuellen. Auch dazu befindet sich im Forum bereits sehr viel Hilfreiches.
- Laengerfristig sind auch Stabilisierungstechniken eine Moeglichkeit, um negativen Situationen vorzubeugen. Viele gute Techniken und ausfuehrliche Beispiele finden sich hier.
- Manchmal darf man auch einfach 'weglaufen', solange es kontrolliert geschieht. Am Besten mit anderen Skills verbinden.
Waiting To Be Born
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Pinsel“ ()