N*rben in der Arbeit zeigen?

      Hallo ihr,

      danke für die weiteren Antworten! Ich denke, eigentlich habe ich meine Entscheidung schon gefunden - ich muss mich nurnoch davon überzeugen :wink: Ich möchte nächstes Jahr (ist ja noch ein bisschen hin...) offen in der Arbeit damit umgehen. Ich arbeite seit 5 1/2, nächstes Jahr dann 6 1/2 Jahren dort, lang genug also, um nach mehr als nur meinem Äußeren beurteilt zu werden.
      Und ich denke, solaine hat Recht - man macht sich im Vorfeld riesengroße Gedanken drüber, und dann fällt es eh keinem auf, oder es wird kurz nachgefragt und man sagt etwas wie, lange her, mag ich nicht weiter drüber reden. Ich merke es ja jetzt schon, wenn ich kurzärmelig rausgehe - kaum einer schaut wirklich hin, warum auch?
      Ich hoffe einfach mal, dass die N*rben bis nächstes Jahr wirklich gut verblassen, und dass keine neuen hinzukommen. Das ist für mich die Voraussetzung, dann werde ich nächstes Jahr kurzärmelig in die Arbeit gehen. Tschakka, ich schaff das. Oder so :tongue:
      Flügelwesen
      ...komm nicht auf Scherben zum stehn...
      Andreas Bourani

      Lina478 schrieb:

      Mich würde mal interessieren, bei allen die so offen zum SSV stehen: Hat hier jemand schon mal negative Erfahrungen gemacht, nachdem er sich offenbart hat?
      (Kündigung unter Vorwand, Mobbing etc.)


      Nein, ich wurde nur öfters mal etwas doof angeschaut
      ich muss aber dazu sagen das meine Naben nicht so auffällig sind.
      Genau in dem Moment,
      als die Raupe dachte die Welt geht unter
      wurde sie zum Schmetterling

      Peter Banary
      Ich hatte beide Varianten schon mal. Letzten Sommer bin ich kurzärmlig rumgelaufen und meiner Chefin, die mich darauf angesprochen hat, erklärt, dass das schon lange her sei (das war mein erster Sommer in der Firma, also da mussten die mir das glauben). Ein einziges Mal hat eine Kundschaft einen Kommentar bezüglich der Narben fallen gelassen, ich habe das aber einfach ignoriert und mit dem beruflichen Kram weitergemacht. Sonst bin ich aber im beruflichen Umfeld nicht darauf angesprochen worden, ich kann da solaine wirklich recht geben: Man wird weitaus seltener darauf angesprochen als man vielleicht befürchtet.
      Da aber über den Winter einige großflächige, sehr offensichtliche Narben dazugekommen sind, habe ich mich entschlossen, dass ich diesen Sommer lieber langärmlig arbeite. Ich wurde zwar schon ein, zweimal gefragt ob mir denn nicht heiß sei, daraufhin habe ich gesagt: "Ich fühle mich so wohler" und damit war die Sache auch erledigt.

      Ich bin nach wie vor der Ansicht dass man es einfach so handhaben sollte, wie man sich am wohlsten fühlt.
      If everything seems to be going against you,
      remember that the aeroplane takes off against the wind,
      not with it...
      (Henry Ford)

      ~~~~~~~~
      Ich versuche nach den Sternen zu greifen, doch das Universum expandiert....
      Nachdem ich die ganzen Beträge hier verfolgt habe, denke ich auch, dass ich mir viel zu viele Gedanken bzgl. meiner Narben mache.
      Aber ich kann diese Lästerei an der FH einfach nicht vergessen und bin daher denke ich noch nicht soweit, dass ich das für mich Umsetzen kann. Für mich ist mein Verhalten zwar ein Rückschritt, aber es geht zurzeit einfach nicht anders.
      Aber ich persönlich habe denke ich eher das Problem, dass ich mich damit einfach nicht mehr akzeptieren kann.

      Hut ab an alle, die den Mut haben :)
      Sieht denn keiner, dass ich schreie, weine und verzweifelt bin???
      Man betrachtet mich, doch keiner sieht genauer hin!!!
      Bin nur Luft und Schatten...

      Liebe mich, wenn ich es am wenigsten verdient habe,
      denn dann brauch ich es am meisten...
      --> ich weiß nicht von wem, ist aber nicht von mir!!!
      Hallo,

      tja, ich habs nun formschön geschafft mich in eine realtiv ungünstige situations zu buchsieren. Bei mir auf Arbeit sind nur Gemeintschaftsumkleiden. (Bzw eine halt...).. und da "wir" eigentlich immer zusammen anfangen und dementsprechend auch Feierabend machen, wird es wohl auf dauer keine Lösung sein, sich rauszureden "sich alleine umziehn zu gehen"...klar ich bin als "workaholic" bekannt und könnte immer länger machen, aber auch das fällt auf. Nur mittlerweile wäre es nicht mehr zu übersehen. Ich hab ein wenig angst vor der reaktion der kollegen, aber naja, daran bin ich selbst schuld, wie man so schön sagt :/. Nach knapp n Monat nicht auf arbeit gewesen sein (Erst schule, dann urlaub). Auf einmal so eine Veränderung. Die fragen jetzt schon alle wie blöde, "was denn los sei"

      Was ich antworten werde, weiß ich nicht. Aber auf eins kann man sich in meinem Betrieb verlassen, dass es in kürzester Zeit beim Chef landet, egal was ich sage. Und der wird Fragen. Prima Dakhras!
      Bitte gib mich frei!
      Dieser Stein lastet zu schwer auf meinem Herzen,
      diese Bürde reißt mich wie ein Spaten Erde teilt , entzwei.
      (Samsas Traum - Das Lächeln eines Toten.)
      Hallo Dakhras, das ist ja echt ne doofe Situation. Musst du dich denn dort umziehen, oder könntest du deine Berufskleidung auch daheim schon anziehen? Ich weiß nicht, was du tragen musst, kannst du vielleicht was langes dünnes anbehalten? Naja, wirst du wahrscheinlich alles schon selbst überlegt haben. Ich weil hier auch niemandem Tipps zum Verstecken geben, aber die Arbeit ist ja ein eher sensibler Bereich...

      Wie ist denn dein Verhältnis zum Chef, kannst du ihn vorab informieren ( falls du das möchtest)?

      Am, ansonsten fällt mir da leider auch nicht viel zu ein, außer dir viel Kraft zu wünschen...

      lgNunki
      Flügelwesen
      ...komm nicht auf Scherben zum stehn...
      Andreas Bourani

      @Nunki

      Hallo,
      Rein theoretisch könnte ich mich Zuhause umziehen, aber da mein arbeitsweg jeden Tag mit den Fahrrad zu bewerkstelligen ist... Wäre das kontraproduktiv... Verschwitzt und je nach Wetter halt...Und In der Gastronomie muss man schon auf die Kleidung achten.

      Danke das du dir Gedanken machst...

      Mein Chef ist "jung " und für sowas absolut nicht empfänglich...
      Bitte gib mich frei!
      Dieser Stein lastet zu schwer auf meinem Herzen,
      diese Bürde reißt mich wie ein Spaten Erde teilt , entzwei.
      (Samsas Traum - Das Lächeln eines Toten.)
      Hallo,

      ich zitiere dazu an dieser Stelle nur kurz die Erläuterungen der Regeln, damit man hier nicht lange themenfremd diskutieren muss:

      Es geht darum zu sich und auch zum Selbstverletzenden Verhalten zu stehen. Verstecken und Ausreden bringen einen auf Dauer nicht weiter, sie helfen einem nur das zu verstecken, was vielleicht eher wahr genommen werden sollte.


      Es geht in diesem Forum um Hilfe zur Selbsthilfe, nicht darum, einen Zustand aufrechtzuerhalten. Daher sind grundsätzlich alle Tipps untersagt, denn eine Trennung zwischen "sinnvoll" und "schädigend" kann schwerlich gezogen werden.

      Grüße,
      klirr
      nicht unbedingt erzieherischen, sondern selbsthilfe-charakter. d.h. das forum soll die unterstützung sein, etwas zu verändern. aber etwas verändern zu wollen hat ja mit erziehung nicht immer was zu tun. foren mit tipps zum verstecken, in denen svv als "das ist doch nicht so wild, wir können selbst ja eh nichts dran ändern" gehyped wird, gibt es schon genug ;)

      steht ja aber alles auch in den regeln, die du bei der anmeldung hier akzeptiert hast, daher gehe ich mal davon aus, selbsthilfe ist auch das, was du suchst :)
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Hallo

      irgendwo war hier die Frage ob man schon mal negative Erfahrungen mit N*rben auf der Arbeit zeigen gemacht hat.
      Als ich mal im Krankenhause (Verwaltung) mehrmontiages Schülerpraktikum gemacht habe, habe ich die N*rben zwar nicht gezeigt aber es ist gesehen worden. Es kamen dann so Kommentare wie " die Sch*re finde ich ungünstig in deinen Händen" Sie waren generell nicht zufrieden mit meiner Arbeit hatten aber auch den Kritikpunkt das ich nicht von Anfang an offen mit dem meinen ganzen diagnosen (vor allem Anorexie und SVV) umgegangen bin. wobei das den Arbeitsgeber nichts angeht.

      als ich auch ein haljähriges Prakikum in einer Firma gemacht habe und dort meine zweitausbildung machen wollte war u.a. meine Essstörunge ein Grund warum ich abgelehnt worden bin. Nicht der einzige aber eben einer davon.
      Hallo Junimond,

      schade, dass du so schlechte Erfahrungen machen musstest.

      Wobei ich sagen muss, ich kann in gewisser Weise auch die Arbeitgeber verstehen. Was nicht heißt, dass ich das Verhalten des AG gut finde oder gerechtfertigt finde, Schubladendenken ist immer einseitig und kurzsichtig. Aber deswegen denke ich persönlich, entweder man geht von Anfang an offen damit um (wenn man für sich selbst auch sagen kann, lange her, alte Geschichte) oder zeigt es erst, wenn man lange genug sein Können und seine Belastbarkeit unter Beweis gestellt hat (bei einer ES ists mit dem Verstecken natürlich was anderes) . Ich kann mir gut vorstellen, dass ein AG Vorurteile hat, wenn ein neuer Bewerber ein Praktikum o.ä. macht und er sich plötzlich mit vermeintlicher psychischer Instabilität konfrontiert sieht. Der AG muss ja auch immer im Sinne der Firma handeln, und da möchte er natlich Leute, die "keine Probleme machen". Und leider ist nicht jeder da so offen und versucht, nicht in Schubladen zu denken und sich stattdessen einfach von der Leistung überzeugen zu lassen.

      Insgesamt ist das einfach ein schwieriges Thema. Ich denke, ich persönlich habe tatsächlich den Vorteil, ich bin schon etwas älter bin (SV wird ja dann doch häufig als Pubertär angesehen - auch wenn jeder wissen wird, dass ich letztes Jahr noch halbwegs kurze Ärmel trug, dieses Jahr nicht und nächstes Jahr die N*rben zu sehen sind) und habe mich in der Firma bewiesen. Da wird das Zeigen im kommenden Jahr (gott, ich hoffe wirklich, dass ich es schaffe, es ist sooo heiß zur Zeit und ich komme mir so blöd vor in meinen langen Klamotten) wahrscheinlich überhaupt kein großes Ding werden (für mich schon, aber der Rest merkts wahrscheinlich garnicht sofort...). Wenn ich irgendwann mal den Job wechseln sollte, weiß ich nicht, ob ich von Anfang an dazu stehen würde. Kommt wahrscheinlich auch auf die kommenden Reaktionen an. Ich frage mich immernoch, warum ich so blöd war, auf meine Arme "umzusteigen"... -.-

      lg Nunki
      Flügelwesen
      ...komm nicht auf Scherben zum stehn...
      Andreas Bourani

      Wir dürfen trotz allem nicht vergessen, dass wir im Kapitalismus leben und insofern gebe ich Nunki recht.
      Man stelle sich vor, man ist Arbeitgeber mit Null Ahnung von SSV und dann sieht man das und denkt, derjenige will sich umbringen oder sonstwas für Vorteile und dann hat man so jemanden im Unternehmen/Betrieb. Stichwort: Krankheitsausfall oder Totalausfall. Viele Arbeitgeber haben keine Ahnung von so etwas und denken dann das Schlimmste.
      Letztendlich geht man ja nicht auf die Arbeit, wie zum Kaffeeklatsch, sondern mit dem Hintergrund Geld zu verdienen und ich bin mir sicher, dass die meisten Chefs eher kein Verständnis haben.