Warum st*rbt das Forum aus?

      Ja, es ist ruhiger hier geworden.
      Ich glaube es ist wirklich ein Phänomen dieser Zeit.
      Als ich mich hier angemeldet habe war das höchste der Gefühle eine MMS mit dem Handy zu versenden und um das Internet zu nutzen ging man noch an den PC.
      Seitdem hat sich vieles geändert. Mittlerweile hat man die ganze Welt mit einem Tippen auf den Smartphonebildschirm vor sich.
      Und auch sind Selbstverletzung, S**z*dg*d*nk*n, Essstörungen, allgemein psychische Erkrankungen und die damit verbundenen Symptome, nicht mehr ein solches Tabu. Zwar meiner Meinung nach immer noch lange nicht in der Wirklichkeit der Gesellschaft angekommen, aber doch kann man damit offener umgehen als noch vor ein paar Jahren.
      Digitale Dienste wie Facebook, Twitter, Instagram sind zum neuen Austauschort geworden, alles funktioniert viel schneller. Man wird benachrichtigt, antwortet direkt, bekommt schneller Feedback. Es ist einfacher eine App zu öffnen als über den Browser in ein Forum zu navigieren. Und es gibt viel mehr Orte um sich und seinen Gefühlen Platz zu machen.
      Wo früher der dat herhalten musste, gibt es heute einen Wuttweet oder eine Schimpfeinlage bei fb. Was früher in den schönen Momenten landete kriegt heute ein Bild bei instagram.
      Auch sind hier schon so viele Themen bearbeitet worden. Vielleicht liest man lieber durch, was andere dazu schrieben, als nochmal ein neues Thema zu eröffnen?

      Die Forenkultur stirbt leider (aktuell) aus, weil "die Jugend von heute" einfach ganz anders aufwächst.

      Ich bin mit diesem Forum hier erwachsen geworden und auch tatsächlich gewachsen. Die Zeiten, in denen ich hier Hilfe gesucht habe sind thematisch vorbei. Dennoch schaue ich gerne hier rein, auch wenn es nur 3 neue Beiträge gibt. Es ist ein Stück Heimat, ein Ort der mir lange Halt gab und mir viele tolle Menschen in mein Leben brachte.
      Aber wenn das Forum auch nur einem Menschen hilft, ob er nun nur liest oder selber was schreibt, oder auch nur weil jemand sich wieder einloggt und daran erinnert, dass er hier Hilfe gefunden hat, dann erfüllt es nach wie vor seinen Zweck. ♥️

      Dragonfly
      Von verrückten Leuten kann man eine Menge lernen.
      (Die Mitte der Welt - Andreas Steinhöfel)
      einzig wahres Zitrönchen
      & Chefin des Chi-Kreiselwurm-Verschwörungskommandos


      Da ich gerade seit langem mal wieder im Forum bin, wollte ich noch etwas dazu schreiben. Hatte den Thread aber nur überflogen, also nicht böse sein, wenn ich was sage das schon gesagt wurde. Dann habe ich es nur nicht gesehen.

      Meiner Meinung nach ist SVV heute nicht weniger vorhanden als früher. Auch das Tabu ist in meinen Augen nicht weniger geworden.
      Ich glaube aber das wir hier dabei auf einer Insel leben und unsere Wahrnehmung dadurch etwas verschoben ist.

      Sich mit SVV auseinander zu setzen ist in meinen Augen etwas das man in der Jugend tut (bitte nicht steinigen ;) )
      Der Grund ist, das Verhaltensweisen sich überwiegend dort prägen und man dann entweder für sich die Gründe sucht und es ändern will. Oder eben nicht und dann auch kaum später ohne Wachrüttelndes Erlebnis da zeit reinsteckt etwas über sich zu erfahren.
      Und was mit der Jugend aufjedenfall stirbt, ist die Forenkultur. Wobei das in meinen Augen nichts damit zu tun hat, dass die Jugend nichts teilt. Foren haben seiner Zeit zB die Newsgroup kultur der '80er und frühen '90er gekillt.
      Ich glaube sogar, das die Jugend heute mehr teilt als früher. Denn sie teilt wirklich alles und wirklich jedes auf Facebook, Twitter und Co. Wenn ich an meine letzten Einblicke in die 14-16 Jährigen Kultur denke und meine teilweise fast Besessenheit von Privatsphäre und Anonymität.. Durchaus erschreckend.
      Aber wie eben Foren einst die Emailbasierten Newsgroups gekillt haben, killt nun das social network die Foren.
      In Netzwerken wie Facebook, gibt es eine schier unendliche Vielzahl von sichtbaren und unsichtbaren Gruppen. Dabei auch Pro und Contragruppen zum Thema SVV und Psychische Störungen. Und man ist doch eh bei FB und teilt da sovieles, da käme es darauf auch nicht mehr an....
      Dafür hat man dann aber am Ende ein eins-in-allem System. und wer will schon 10 Dinge verwenden, wenn er auch einfach eins verwenden kann? (Menschliche Trägheit und so)

      Soviel noch entsprechend verspätet meine Gedanken dazu.
      Gesundheit ist nicht die Abwesenheit von Krankheit, sondern mit dem Körper, so wie er ist, Lebensfreude zu haben.

      Dr. med. Eckart von Hirschhausen
      Ich möchte als neues Mitglied mal das Wort ergreifen. Ich fand das Layout passt nicht zum Thema, und die Anmeldung ist auch eher problematisch. Vieleicht macht man es eher wie gutefrage. net (Frage schon stellen vor der Anmeldung).

      Trotzdem danke für das Forum und den Austausch.


      edit von Kasmodiah: Bitte keine Werbelinks.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Kasmodiah“ ()

      Ich war in viele Foren, war täglich drinn. Habe in meiner Freizeit über bestimmte User nachgedacht viel nachgedacht zuviel nachgedacht. Glaubte immer die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben. Bot meine Erfahrung anderen Usern an das sie weiter kommen mit sich selbst, habe dadurch sehr viel mitgemacht. Habe viel mitgemacht. Und weiß erst jetzt wie schädlich ein Forum für mich sein kann. Weils in meiner Natur liegt zuviel zu geben und zuviel anschließend zu verlangen. Ganze Gruppen haben mich niedergemacht. Ich war zu oft total fertig u fragte mich wie kann ichs ändern das nicht ich immer der Prügelknabe bin. Ich war die Schuld, ich habe es provoziert und deshalb habe Ich mir geschworen in diesem Forum bleib ich ruhig. Ich lese euch aber ich halte mich zurück. Ich brauch meine Energie für den Alltag u will sie nicht mehr fürs Forum ausgeben. Monatelang. Und das war nicht nur einmal, sondern Hundertemale. Ich üb erlege auch hier schon wieder ob ich nicht zuviel schreibe u besser alles wieder lösche.
      Alles Gute ihr da drausen ihr seid mir egal geworden aber dadurch trete ich niemanden mehr zu Nahe, so hoffe ichs.

      Ama
      hm, ich glaube, man muss schon wissen, wie man selbst tickt und worauf man sich einlässt, auch sorgfältig schauen, in welche foren man sich begibt und wie es einem damit geht. Das ist schon ein (für manche vielleicht großes)Stück Eigenverantwortung. Und es ist halt umso schwerer, weil ja im Prinzip wenig geregelt ist und jeder der das Know How hat, so ein Forum initiieren kann, der Inhalt und die Moderation machen den Unterschied, und natürlich auch die User, wie reflektiert und achtsam sie mit sich und untereinander umgehen.
      Das fand ich an diesem Forum immer schon sehr besonders, eine Form von Qualität. hier wird viel stärker als anderswo darauf geachtet, dass nur qualifizierte Informationen langfristig stehengelassen werden und im Zweifelsfall auf Fachleute verwiesen wird, aber auch gut darauf geachtet , dass ein respektvoller, achtsamer Umgang untereinander gewahrt bleibt. Auch dass das Forum und die Privatsphäre an sich so weit als möglich sicher gewahrt bleiben

      zu Neph: nunja, ich werde sicher niemanden steinigen, aber es ist einfach nicht richtig, dass man sich mit svv nur in der Jugend auseinandersetzt (das mag vielleicht der Eindruck vieler sein, weil viele psychische Probleme mit der Pubertät das 1. Mal schlagend werden und es wohl auch den Faktor der Faszination an Tabus und Hinterfragen von bisherigen Grenzen und Normen gibt, auch medial gab es vor einigen Jahren einen stärkeren Fokus auf SVV, als zb heute. Mittlerweile gibt es ja zum Glück auch weniger Tabus und bessere Möglichkeiten, sich Hilfe zu holen, also wird für viele mit zunehmendem Alter das Problem nicht mehr so vordergründig sein wie in der Jugend, man entwickelt sich auch sonst weiter. Insofern ist das zwar häufiger "nur" in der Jugend ein Thema, aber sicherlich nicht nur. mit SVV an sich hab ich ZB selbst erst recht spät begonnen,(25 oder sogar später) und trotz aller Hilfe die ich inzwischen habe, ist es in Krisensituationen (neben anderen Dingen) immer noch zumindest gedanklich präsent und das Forum ein Ort, an dem ich sehr viel Hilfe erfahren und Input erhalten habe und wo ich mich einfach auch sicherer fühle als im "echten Leben" auch diese Seiten von mir zeigen zu können und auf Menschen zu treffen, die ähnliches kennen und mich deshalb nicht verurteilen.

      Allerdings gab es in meiner Jugend diese Möglichkeiten noch gar nicht, auch Psychotherapie war noch etwas eher Tabuisiertes und die Wissenschaft bezüglich psychischer Erkrankugen auch noch zT Lichtjahre entfernt von heute (Trauma und co) also musste ich wohl erst so alt werden, bis ich gute Hilfe fand. ;)

      Ich sehe da auch einfach zwei verschiedene Zugänge und Aspekte : das eine ist, welche (möglichst zeitsparenden und leicht zugänglichen) technischen Möglichkeiten sich mir bieten, um was auch immer zu teilen (das können zB auch Katzenvideos sein)

      das andere ist, wie seriös und sicher ist das, was ich (auf welcher technischen Grundlage auch immer) vorfinde. Bringt es mich weiter oder hat es zu viele Faktoren, die sich ungünstig auf mich wirken (können). Für mich hatte der 2. Aspekt immer viel größere Priorität als der 1. gerade bei sensiblen und sehr persönlichen Themen, wie das die Psyche für mich ist.

      Mag sein, dass das Bewusstsein, das abzuwägen und einzuschätzen, auch vielen fehlt, die schon mit der alltäglichen Präsenz von Facebook und Co, Fakenews etc. aufgewachsen sind, das mag sein
      Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will."
      ..."vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen als unsere Freuden. Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist...." (Rilke)
      Die Ursache bin ich selbst! (Thomas Bernhard) :thumbsup:

      DER KRIEG IST VORBEI! (meine exsupervisorin)
      Ich hab nicht alles gelesen. Also auf die Gefahr hin, dass ich bereits Gesagtes dupliziere:

      Meiner Erfahrung nach sind Foren an sich am Aussterben. Das find ich scheiße, aber das Internet hat sich verändert: soziale Netzwerke anstatt Chats und Foren. Zusätzlich nutzt inzwischen fast jeder das Internet - nicht mehr nur die wenigen "Ausgestoßenen" und die "Nerds". Daher fühl ich mich auch schon lange nicht mehr so geborgen im Netz, wie das früher mal gewesen ist.

      Insbesondere aus dem Grund ermutige ich mich (neuerdings) ab und an, hier was zu posten obwohl es sich inzwischen komisch anfühlt - das RT-Forum ist eine der wenigen Bastionen im Netz die es noch gibt nach "Art der Alten" wie ich es fast nennen würde. (Dabei bin ich gerademal 30 jetzt)

      RIP z.B. FunOnline. web.archive.org/web/20060221074641/http://fol-relique.de.vu/

      ZITAT:
      "funonline" hat die Zukunft verändert - und auch uns. Wir haben gelernt, daß wir selbst unsere Zukunft erschaffen müssen - weil es sonst andere für uns tun. "funonline" hat uns gezeigt, daß wir für einander sorgen müssen, denn wer sollte das sonst tun, wenn nicht wir. Wahre Kraft erwächst zuweilen dort, wo wir es am wenigsten vermuten. Aber mehr als alles andere hat "funonline" in uns die Hoffnung erweckt, daß es immer einen Neuanfang geben wird... sogar für Leute wie uns.

      (Danke Kosh!!! LG :))) )

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von „Fylgja“ ()

      hallo,
      vielleicht ist es ein wenig spät aber ich denke im modernen Zeitalter von instagram und co. können foren nur schwer mithalten vorallem wenn sie nicht super top modern aussehen/ gestaltet sind
      man will sachen wie wattpad wo man schreiben und auch ganz einfach chatten kann
      dinge benutzen die man als app einfach aufn Handy haben kann.
      alles soll modern aussehen einfach zu benutzen sein und das am besten to go.
      (auf die junge gerneration bezogen)

      außerdem die angst entdeckt und geoutet zu werden heutzutage sind alle im netz unterwegs es gibt viel netzkriminalität

      und ich denke viele wissen auch einfach nicht das es so ein Forum gibt.

      und wenn man sich anmeldet ist kaum einer da.

      ich selber bin auch inaktiv weil mich das Forum zwar damals aufgefangen hat, aber seitdem es mir besser geht mich eher runterzieht als weiteraufzubauen.


      ich schaue ab und zu gerne vorbei um mich zu erinnern umd meine alten texte zu lesen, gedichte schreibe ich bis heute nur nicht mehr im forum
      die meisten mit denen ich schrieb sind nicht mehr aktiv/da und ich habe gerlernt über die dinge einfach zu reden, mit freunden und Familie.



      Liebe Grüße
      Ich wünschte, man könnte Glück kaufen...
      Ich habe bald 4 Jahre Forum hinter mir...es kam mir nie wirklich aktiv vor. Klar mal Phasen da war mehr los und mal Phasen da war weniger los.

      einige Beiträge vor mir habe ich durchgelesen und es gibt überalle tatsächlich Punkte wo ich schon zustimmen würde.

      Alleine die Entwicklung des Internets und die steigende Wichtigkeit der sozialen Netzwerke. Jetzt ohne Namen zu nennen ging es teils auch richtig einfach sich noch triggern zu lassen wenn man wollte (man musste nur wissen was man eingeben muss) und Recoveryblogs sprießen wir Pilze aus dem Boden. Diese Blogs neigen halt irgendwie mehr dazu verfolgt zu werden, da wie bereits erwähnt: Handy und Apps.
      Aus eigener Erfahrung & Beobachtung mit einigen anderen Foren für den Freizeitvertreib: Man muss schon wirklich an einem Computer sitzen und dann möchte man sich eher die Zeit für Foren nehmen.

      Ich verstehe auch, dass man das Forum mehr meidet, wenn es einem besser geht oder gerade auch nicht gut. Das ist ja von Mensch zu Mensch verschieden. Einige mit denen ich geschrieben habe sind dann auch irgendwie inaktiv geworden oder man schaffte es nicht wirklich ein Gespräch zu führen.
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