Fragen zu SVV und Umgang

      Fragen zu SVV und Umgang

      Guten Morgen,

      aus gegebenem Anlaß stellen sich mir die folgenden Fragen.

      1. Aus dem Lesen der Postings hier habe ich entnommen, daß alles, "was man sich absichtlich antut, um sich/seinem Körper zu schaden", unter SVV fällt. In wie weit ist dies richtig? Läßt sich diese ziemlich allgemeine Definition in irgendeiner Art und Weise noch eingrenzen oder ist sie wirklich abschließend?

      2. Wie geht man als Nichtbetroffener am besten hiermit um? Helfen hier Gespräche? Ist es besser, gerade in der Anfangsphase alles daran zu setzen, dies noch rückgängig zu bekommen bzw. die betroffene Person davon abzubringen?

      3. Was geht einer Person in diesem Augenblick, in der sie sich schneidet, an sich durch den Kopf? Ich selbst kenne das Gefühl, daß man sich so manches Mal am liebsten auch etwas antun möchte, wenn etwas richtig schlecht läuft, bisher habe ich es jedoch selbst noch nie umgesetzt. Ist es eine Art Befreiung? Ein Charakterzug? Leiden nur bestimmte Leute extrem hierunter oder ist es in jedem an sich "drinnen"?

      Ich würde mich sehr über Antworten bzgl. dieser ersten Fragen freuen. Die hp rotetraenen.de habe ich mir von den Erläuterungen her auch durchgelesen; ich weiß, daß die Fragen dort zum Teil beantwortet sind, würde aber gerne wissen, wie dies andere, die hierunter insbes. leiden, selbst empfinden. Danke.
      Hallo!

      Wie Du schon sagtest, sind Deine Fragen zum Teil auf der hp nachzulesen, aber das war ja nicht Deine Frage, daher will ich es mal mit meinen Worten versuchen.

      Zu 1:
      Ich denke schon, daß diese Definition es ziemlich auf den Punkt trifft. Eine Menge Dinge sind SVV, die aber in der Gesellschaft ein bißchen als normal gelten, z.B. extremes Nägel kauen bis zum Bluten, Krusten abkratzen, so daß es wieder blutet etc. Das ist sicherlich schon ein auffälliges Verhalten, evtl. bei manchen Menschen auch eine Vorstufe(?), seh ich aber noch nicht als sooo besorgniserregend. Mein Freund kaut sich z.B. immer die Dauemnnägel ab, bis es wund ist, aber er würde nie auf die Idee kommen, eine Klinge in die Hand zu nehmen. Ich denke, daß es anfängt echt problematisch zu werden, wenn man sich mit Klingen oder sonstigen scharfen Gegenständen verletzt oder sich z.B. absichtlich Verbrennungen zufügt. Es gibt noch eine Reihe anderer Möglichkeiten, aber die will ich jetzt nicht alle aufzählen, zumal die beiden beschriebenen meiner Meinung nach eh die häufigsten sind.

      Zu 2:
      Ich denke es ist wichtig, für den Betroffenen da zu sein, nachzufragen wie derjenige sich gefühlt hat, als er es tat, was ihm durch den Kopf ging, ob er die Ursachen kennt. Ihm klar machen, daß man immer jederzeit für ihn da ist. Daß man ihm vor allem nicht böse ist, aber daß es einem auch weh tut, wenn er sich so was antut. Man sollte gerade in der Anfangsphase alles daran setzen, die Ursachen rauszufinden, evtl. mit einer Therapie.

      Zu 3:
      An einem bestimmten Charakterzug liegt es sicher nicht, eher an der Vergangenheit bzw. auch der Gegenwart, dem Umfeld, den Erlebnissen, der Erziehung. Hat man z.B. als Kind gelernt, Probleme, Konflikt etc. zu lösen oder wurde man damit allein gelassen und weiß nun keinen anderen Ausweg um es auszuhalten? Wurde man vllt von seinen Eltern ignoriert, wurde man irgendwie mißbraucht, mißhandelt, es kann so viele Ursachen haben. Das können am besten Fachleuet klären.
      Was im Kopf vorgeht ist auch unterschiedlich. Da kann ich nicht für andere sprechen, darum schreib ich hier nur meine eigenen Erfahrungen. Das SVV ist wie ein guter Freund, der mich nie im Stich läßt, der letzte Retter in der Not, IMMER für mich da. Wenn ich mich schneide, kann ich die Angst besiegen, den Kummer, die Schuldgefühle (Mißbrauch...), das Gefühl, meinen Körper nicht mehr zu spüren macht so viel Angst und es ist so dermaßen befreiend, wenn man wenigstens an den Armen etwas intensives wahrnimmt. Durch meine Erziehung väterlicherseits wurde mir suggeriert, daß ich nur dann was wert bin, wenn es mir schlecht geht. Nun fühle ich mich einfach mehr wert, wenn meine Arme zerfetzt sind... :( Der Schmerz in dem Moment ist wie eine Befreiung, ich kann wieder durchatmen, vllt kann man es mit Alkohol beim Alkoholiker vergleichen.
      Hinzu kommt ja auch die rein körperliche Reaktion, körpereigene Endorphine werden freigesetzt, durch die man sich ruhiger fühlt und Schmerzen, die man vorher hatte reduziert werden. Wenn man sich sehr häufig und exzessiv schneidet, kann man sogar abhängig von diesen großen Endorphinen werden, die ja sonst in viel kleineren Mengen produziert werden und man kann Entzugserscheinungen bekommen, wenn man aufhört.

      Naja, so viel von mir, hoffe es hilft Dir ein bißchen weiter und auch der Person, um die Du Dir Sorgen machst!

      Chrissie
      "I need a new Direction
      Cause I have lost my Way"

      - "End of all Days" / 30 Seconds to Mars -

      Skills - Gründe gegen SVV - W*ndversorgung - Panikattacken - Stabilisierungstechniken - Schlafstörungen - Wehren durch Anzeige - Umfragen - Regeln
      hey du,

      ich mag was zur dritten frage schreiben. weil *leiden* tu ich unter meinem sv fast gar net. mein umfeld leidet drunter, wenn ich mir weh tu, aber ich net. mich nerven meine depris und die soziale phobie viel mehr. wenn ich die weg hätte, würd ich mich vielleicht drum kümmern können, mit cutten aufzuhören. aber im moment isses einfach nur befreiend.

      klar find ichs net toll, dass ichs mach, schon weil mein freund sich immer sorgen macht und ihm zu liebe versuch ich auch, es zu lassen (klappt leider nich immer), aber drunter *leiden*... nee. so gut wie überhaupt nicht.

      lg

      wir
      ich habe mps. ich bitte euch von fragen diesbezüglich abstand zu nehmen

      zieh mich zurück in eine rachephantasie,
      doch satt macht sie nie


      ~ homepage (trigger!) ~

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „engelsschreie“ ()

      Hallo,

      erst einmal schönen Dank für eure beiden Antworten, die haben mich schon weiter gebracht. Ein paar Fragen hätte ich dennoch.


      Zu 1:
      (...) Eine Menge Dinge sind SVV, die aber in der Gesellschaft ein bißchen als normal gelten. (...) Es gibt noch eine Reihe anderer Möglichkeiten, aber die will ich jetzt nicht alle aufzählen, zumal die beiden beschriebenen meiner Meinung nach eh die häufigsten sind.


      Danke, diese Erläuterungen machen schon Sinn.

      Zu 2:
      Ich denke es ist wichtig, für den Betroffenen da zu sein, nachzufragen wie derjenige sich gefühlt hat, als er es tat, was ihm durch den Kopf ging, ob er die Ursachen kennt.


      Gerade dieser Punkt ist mir mit am wichtigsten: einerseits ist das Nachfragen die einzige Möglichkeit, um in irgendeiner Art und Weise zu verstehen, warum die Betroffene Person in welchen Augenblicken sich selbst solche "Schmerzen" zufügt, andererseits habe ich aber gerade hierbei die Angst, gerade mit solchen Fragen "falsche" Fragen zu stellen, auf die der Betroffene keine Antwort hat, auf die der Betroffene nicht antworten will. Ich denke, daß es mit das Schlimmste ist, wenn diese Fragen eher einen nervigen Charakter annehmen und als Gegenzug nur noch Blockade kommt. Zumal ich auf diversen Internetseiten auch teils gelesen habe, daß das Nachfragen an sich gar nicht erst erfolgen soll, sondern man nur die Bereitschaft für Gespräche zeigen sollte und nur auf die Verhaltensweise eingeht, wenn die betroffene Person auf einen selbst zukommt.

      Ihm klar machen, daß man immer jederzeit für ihn da ist. Daß man ihm vor allem nicht böse ist, aber daß es einem auch weh tut, wenn er sich so was antut. Man sollte gerade in der Anfangsphase alles daran setzen, die Ursachen rauszufinden, evtl. mit einer Therapie.

      Tja, das ist der für mich entscheidende Punkt, der die Sache in meinen Augen so schwierig macht. Die Ursache an sich ist mir bekannt; das ganze fing ja auch erst vor ein paar Tagen an und die Ereignisse, die vorhergegangen sind, sind mir demnach auch bewußt. Was mir eben nicht in den Kopf gehen will, ist die Antwort auf die Frage, warum man hier dann aber so weit geht; nicht ein anderes Ventil sucht, seinen inneren Schmerzen Ausdruck zu verleihen. Gerade im SVV- Forum werden ja genügend "Skills" genannt, die vielleicht nicht so effektiv wie das Verletzen sind, aber dennoch einen gewissen Ausgleich schaffen dürften. Gerade dieses eher kurzsichtige Denken im Hinblick auf Narben, Erklärungen anderen gegenüber, warum man das macht, etc. will mir einfach nicht in den Kopf gehen, denn wenn man sich dies vor Augen führt, sollte man für sich selbst doch eigentlich nach einem anderen Weg suchen.

      Zu 3:
      An einem bestimmten Charakterzug liegt es sicher nicht, eher an der Vergangenheit bzw. auch der Gegenwart, dem Umfeld, den Erlebnissen, der Erziehung. Hat man z.B. als Kind gelernt, Probleme, Konflikt etc. zu lösen oder wurde man damit allein gelassen und weiß nun keinen anderen Ausweg um es auszuhalten? Wurde man vllt von seinen Eltern ignoriert, wurde man irgendwie mißbraucht, mißhandelt, es kann so viele Ursachen haben. Das können am besten Fachleuet klären.
      Was im Kopf vorgeht ist auch unterschiedlich. (...)
      Hinzu kommt ja auch die rein körperliche Reaktion, körpereigene Endorphine werden freigesetzt, durch die man sich ruhiger fühlt und Schmerzen, die man vorher hatte reduziert werden.


      Wie oben bereits geschrieben, die Gründe, die hier einschlägig sind, sind an sich bekannt. Ich selbst tippe auch am ehesten darauf, daß das ganze im konkreten Fall hier eine Art Schmerzverlagerung ist, eine Art, den inneren Schmerz irgendwie auf andere Körperregionen zu beziehen und dadurch davon ablenken zu können. Aber wie oben auch erwähnt, fällt es mir gerade eben hier so besonders schwer, warum man das auf diesem Weg macht, warum man gerade hier nicht weiter in die Zukunft sieht, denn daß man hier auf Dauer auch wieder von Abstand gewinnen muß, sollte doch auf der Hand liegen. Wie will man denn zukünftig die Narben verstecken, wie will man denn - gerade im Sommer - frische Wunden geheimhalten? Einerseits bekam ich hier als Erklärung, daß man, sofern man hierauf angesprochen wird, eher eine Lüge erfinden wird, was in gewisser Hinsicht ja auch einen Scham zum Ausdruck bringt. Aber wenn gerade dieser schon jetzt erkennbar ist, dann sollte doch andererseits auch bereits jetzt klar sein, daß man um Erklärungen auf Dauer gar nicht herumkommt. Und gerade wenn das ganze sich als eine Art Sucht entwickeln kann, warum hören Betroffene denn dann nicht gleich damit auf? Hier ist eben mein Denkansatz, der mir einfach nicht logisch erscheint. Ist es doch eher eine Art Hilferuf oder ist es wirklich nur eine kurzsichtige Denkweise, bei der man einfach nichts anderes zuläßt? Oder ist man einfach nicht in der Lage, daß ganze richtig nachzuvollziehen?

      Naja, so viel von mir, hoffe es hilft Dir ein bißchen weiter und auch der Person, um die Du Dir Sorgen machst!

      Weiter geholfen hast du mir auf jeden Fall, dafür nochmals einen herzlichen Dank. Die Situation selbst belastet doch sehr, zumal man einfach nicht weiß, damit richtig umzugehen. Ständig die Zweifel daran, ob es besser ist, mehr auf die Person einzugehen oder ob man doch nur zuhören sollte, wenn man eine Gesprächsbereitschaft bemerkt. Ständig die Zweifel, ob man hier untätig zusehen soll oder gerade im Hinblick auf spätere Folgen erst recht mehr versuchen muß.

      Wie gesagt, danke für die Antwort.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „Anspaugh“ ()

      sorry falls es triggert, könnte sein...
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      Ich selbst tippe auch am ehesten darauf, daß das ganze im konkreten Fall hier eine Art Schmerzverlagerung ist, eine Art, den inneren Schmerz irgendwie auf andere Körperregionen zu beziehen und dadurch davon ablenken zu können. Aber wie oben auch erwähnt, fällt es mir gerade eben hier so besonders schwer, warum man das auf diesem Weg macht, warum man gerade hier nicht weiter in die Zukunft sieht, denn daß man hier auf Dauer auch wieder von Abstand gewinnen muß, sollte doch auf der Hand liegen. Wie will man denn zukünftig die N*rb*n verstecken, wie will man denn - gerade im Sommer - frische W*nd*n geheimhalten? Einerseits bekam ich hier als Erklärung, daß man, sofern man hierauf angesprochen wird, eher eine Lüge erfinden wird, was in gewisser Hinsicht ja auch einen Scham zum Ausdruck bringt. Aber wenn gerade dieser schon jetzt erkennbar ist, dann sollte doch andererseits auch bereits jetzt klar sein, daß man um Erklärungen auf Dauer gar nicht herumkommt. Und gerade wenn das ganze sich als eine Art Sucht entwickeln kann, warum hören Betroffene denn dann nicht gleich damit auf? Hier ist eben mein Denkansatz, der mir einfach nicht logisch erscheint. Ist es doch eher eine Art Hilferuf oder ist es wirklich nur eine kurzsichtige Denkweise, bei der man einfach nichts anderes zuläßt? Oder ist man einfach nicht in der Lage, daß ganze richtig nachzuvollziehen?


      ich schreib jetz mal was ich mir denke und was damals auf mich zugetroffen hat. ich weiß nciht ob man das verallgemeinern kann, also bitte korrigiert mich bei sachen die nur auf mcih zutrafen, aber nicht auf andere zutreffen. danke..


      ich denke jeder weiß, dass innerer schmerz mehr weh tut als der äußere... somit ist die verlagerung des schmerzes äußerst angenehm, da die inneren probleme nicht heilen, die äußeren schon... so ziemlich... nur die langzeitige verlagerung auf die äußeren schmerzen denke ich geht nicht ganz... is wie bei alkis, wenn man besoffen ist vergisst man die probleme, aber der zustand hält nicht ewig an... also macht mans immer öfter,...

      die narben... nun ja.. dieses nachfragen von anderen ging mir ziemlicha uf die nerven, also hab ich mir mal den bauch aufge..., aber die wunde hat sich nciht so angenehm geschlossen, ist entzündet etc... somit hab ich dass gelassen... und bin wieder auf die arme gegangen.. vielleicht will man insgeheim das es jemand sieht, aber eigtnlich will mans nciht, weil man angst vor den reaktionen hat.. aber vielleicht hilft einem dann wer.. gespaltene egfühle (ich zumindest)...
      "katze hat gekratzt" "Rosenbösche" usw usw ... immer unglaubwürdige ausreden weil immer mehr narben auftauchten... nun ja...

      ich gaub bei manchen menschen ist es so, dass man sich nach weinem besser fühlt, aber manchmal reicht das einfach nicht weil der innerliche schmerz zu groß ist... oder die wut gegen einem selbst...

      "in seiner haut unwohl fühlen" bekommt da gleich ne neue bedeutung... also ich glaub ich hab das damals gemacht weil ich nciht ich sein wollte... weil ich mich hasste... und weil ich dachte, ich wäre schuld an meinem schmerz... und nciht eventuell jemand anderer... und jedesmal wenn man jemanden enttäuscht hat... ich bin eine schlechte person etc...

      ich musste einfach lernen mich zu akzeptieren wie ich bin, ein ich finden,... und mir nciht für alles die schuld zu geben.. auch wenn ich das ab und zu immer noch tue...


      maoh, ich schreib soviel mist, das is ja unglaulich... wenn ich das posting löschen soll sagt es bitte und ich machs sofort *g*
      hi,

      ganz kurz zu eins: ich glaube die grenze zum wirklich bedenklichen svv ist da, wo man anfängt das als problemlösungsstrategie zu sehen - solange es sich wie beim nägelkauen oder so um ne schlechte angewohnheit handelt, mit der man unbewusst n bisschen stress abbaut, ists glaub ich nicht ganz so wild. trotzdem kann/sollte man sich auch das wieder abgewöhnen..... schwierig wirds dann, wenn der schmerz wirklich als befreiung empfunden und dann in allen kritischen situationen zum druckabbau eingesetzt wird..... denn da wird die schwelle immer niedriger, was es an auslösern (triggern) braucht, damit man wieder zur klinge greift...

      warum man das tut, nun, ich hoffe für dich, dass dus nie völlig nachvollziehen kannst - ich glaube, das kann letztendlich nur ein betroffener, und das wünsch ich dir wirklich nicht. es ist natürlich logisch zwar nachvollziehbar (alles was bereits gesagt wurde: inneren schmerz nach außen übertragen, sich dann heilen/versorgen können usw..., sich bestrafen, sich unansehnlich machen; den bezug zum eignen körper wieder herstellen, sich wieder spüren, wenn man ne art dissoziation durchlebt...), aber warum jmd letztlich diesen schritt wirklich geht, ist rational nicht zu begreifen. dafür müsste man ja genau das vorausgegangene trauma /die vorausgegangene seelische verletzung nachvollziehen können, und das kann man nunmal nie individuell, weil ja jedes ereignis von jedem menschen anders verarbeitet wird.

      ob das jeder in sich trägt, na, ich würd zwar spontan sagen "hoffentlich nicht!", aber da es ja auch bestimmte (archaische) kulturen gibt, in denen selbstverletzung zu bestimmten ereignissen üblich ist.... vielleicht ja doch?! die "idee" an sich ist jedenfalls uralt.
      ich glaube aber, dass das heute als so krass empfundene verhalten an sich in unserer kultur durch seelische belastung ausgelöst wird, die man nicht wegstecken kann...was das auslösende ereignis dann ist, ist halt wieder unterschiedlich.

      lg
      s.
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Original von Anspaugh
      Was mir eben nicht in den Kopf gehen will, ist die Antwort auf die Frage, warum man hier dann aber so weit geht; nicht ein anderes Ventil sucht, seinen inneren Schmerzen Ausdruck zu verleihen. Gerade im SVV- Forum werden ja genügend "Skills" genannt, die vielleicht nicht so effektiv wie das Verletzen sind, aber dennoch einen gewissen Ausgleich schaffen dürften.....Gerade dieses eher kurzsichtige Denken im Hinblick auf N*rb*n, Wie will man denn zukünftig die N*rb*n verstecken, wie will man denn - gerade im Sommer - frische W*nd*n geheimhalten?


      Du, das mit den Narben ist einem in dem Moment so was von egal. Vllt kann man es damit vergleichen, wenn man ganz furchtbare Kopfschmerzen hat, das kennst Du doch sicher. Und es tut so weh, daß Du es echt nicht mehr aushälst und Du hast eine Tablette, von der Du weißt, daß sie hilft, aber auch, daß sie ungesund ist. Deshalb nimmst Du sie auch normalerweise nicht. Aber in dem Moment wo der Schmerz so stark ist, wird alles andere unwichtig, Du willst nur noch, daß es aufhört. Alles andere ist in dem Moment egal. Hinterher denkst Du "Scheiße" und beim nächsten Mal machst Du es wieder genauso, weil Du den Schmerz nicht erträgst.

      Und warum man so weit geht und nicht ein anderes Ventil sucht, von meiner Seite aus kann ich da nur sagen, daß SVV nun mal einen starken Suchtcharakter hat und es leider nichts gibt, was dieselbe Wirkung erzielt. Höchstens eine Ähnliche, aber das reicht dann im Extremfall nicht. Frag mal einen Drogenabhängigen, ob´s nicht auch Metadon tut. Klar tut´s das...aber lang nicht so, wie die Droge....Scheißsucht....

      Wenn Du die Ursache kennst und das Ganze auch erst vor ein paar Tagen anfing, stehen die Chancen ja nicht so schlecht, es noch aufzufangen, bevor es zur Sucht wird.
      Was Näheres über die Ursache magst Du wahrscheinlich nicht erzählen, oder?
      "I need a new Direction
      Cause I have lost my Way"

      - "End of all Days" / 30 Seconds to Mars -

      Skills - Gründe gegen SVV - W*ndversorgung - Panikattacken - Stabilisierungstechniken - Schlafstörungen - Wehren durch Anzeige - Umfragen - Regeln
      Original von Anspaugh
      Was mir eben nicht in den Kopf gehen will, ist die Antwort auf die Frage, warum man hier dann aber so weit geht; nicht ein anderes Ventil sucht, seinen inneren Schmerzen Ausdruck zu verleihen. Gerade im SVV- Forum werden ja genügend "Skills" genannt, die vielleicht nicht so effektiv wie das Verletzen sind, aber dennoch einen gewissen Ausgleich schaffen dürften.....Gerade dieses eher kurzsichtige Denken im Hinblick auf N*rb*n, Wie will man denn zukünftig die N*rb*n verstecken, wie will man denn - gerade im Sommer - frische W*nd*n geheimhalten?

      Ich verletze mich nicht wegen der Narben, aber für mich persönlich gehören sie dazu. Ich verletze mich unter anderem, weil ich meinen Selbsthass zum Ausdruck bringen will. Und die Narben sind für mich ein Zeichen, dass ich mich bestraft habe.
      Für den Moment ist nur der Schmerz wichtig, später aber auch die Narben. Daher reichen mir die Skills nicht.
      (Ich kann sicherlich nicht für alle sprechen, ich habe nur beschrieben, wie das bei mir ist.)
      Schläft ein Lied in allen Dingen,
      Die da träumen fort und fort,
      Und die Welt hebt an zu singen,
      Triffst du nur das Zauberwort.

      Hallo Anspaugh,

      ich wollte einfach noch etwas zu dem Thema loswerden, vielleicht wird es ja nicht mehr gelesen, aber geschreiben haben möchte ich es dennoch.
      Ich finde es erst einmal sehr lobenswert, dass du dich so mit dem Thema auseinandersetzt, aber, dafür kannst du natürlich nichts, da du es selber noch nie erfahren "musstest"/"durftest", du gehst, um diese ganze Sache zu verstehen, da zu rational ran.
      Wenn Menschen die "Klinge gegen sich erheben"...oder sich sonst wie absichtlich schaden, hat dies nur noch selten etwas mit rationellem Denken zu tun, gerade das möchte man ja eventuell einmal "ausschalten" oder "loswerden"...wenn auch nur für den Moment, ich denke nicht, dass man sich hierbei jedes Mal von neuem die Folgen klar macht, bevor man hand an sich legt, bei manchen Menschen kommt es auch zu einem Automatismus, es geschieht einfach, wie eine normal, automatisch ablaufende, fast alltägliche Handlung.
      Das ist traurig, kein Weg, nur eine Sackgasse, an die jemand fälschlicher Weise "Ausweg" geschrieben zu haben scheint.

      ..Ich wollte noch sagen, dass ich denke, man sollte Nachfragen, zumindest einmal...aber ich würde es auch immer tun, wenn ich ein schlechtes Gefühl habe, oder mir einfach Sorgen mache, wenn die betreffende Person nicht darüber sprechen möchte oder kann, so wird es einem Derjenige sagen. Und wenn man ihn wieder fragt, kann er einem wieder sagen, dass er nicht darüber sprechen möchte. Man merkt aber in jedem Fall das sich jemand für einen interessiert, das man nicht allen egal ist, das man vielleicht sogar jemandem Sorge bereitet oder jemandem weh tut...manchmal kann auch das Erkennen machen.
      Und du weißt, dass du ihr/ihm dieses Gefühl gegeben hast..das ist schon ein wenig Hilfe.

      So, hoffe das war kein all zu großer Mist, denn ich da geschrieben habe...auf jeden Fall sind Leute die sich weh tun, vielleicht durch best. Erlebnisse oder auch von ihrer Natur aus sensibeler und empfindsamer als so manch anderer, deswegen kann man bei diesem Thema nicht die Logik und das Rationale anführen, man muss mehr das Gefühlte in den Mittelpunkt rücken...denn unsere Seele und nicht unser Verstand bringt doch erst die meisten zu solchen Taten...

      Das es schlimm ist, nicht so bleiben kann wissen wohl die meisten.

      ..ich rede und rede...schluß.

      lg j.
      sterben kuscheltiere wenn sie keiner mehr lieb hat...? ]