Quälende Wochen

      Quälende Wochen

      Bin auf einer Warteliste zu einem ca. zwei monatigen klinik aufenthalt (mein erster). Angst davor ist gar kein Ausdruck. Bin gerade dabei mein Job zu verlieren , musste erfahren das meine richtige Mutter (bin adoptiert), tot ist und ich es immer voraus geschoben habe sie zu finden und jetzt ist es zu spät!
      Habt ihr erfahrungen über Gruppentheras, kunsttherapien, da sowas da statt finden soll. wie soll man total fremden Menschen in die augen schauen und von sich erzählen.
      dark child
      Hallo!

      Oje, dass aber auch immer so viele schlimme Dinge zusammen kommen müssen, bei Dir ist es ja grad echt knüppeldick....

      Zum Thema Klinik und Therapien dort kann ich Dir ein bisschen was sagen. Vor der Gruppenthera brauchst Du keine Angst zu haben, wenn Du da neu bist, wird niemand von Dir verlangen, dass Du denen gleich was erzählst, sie lassen Dir schon Zeit zum Eingewöhnen. Kein Patient möchte anfangs den Anderen, die er noch gar nicht kennt persönliche Dinge erzählen. Und mit Deinen Mitpatienten wirst Du wahrscheinlich schnell warm werden, das ist da irgendwie so, keine Ahnung warum, vllt, weil man irgendwie, in gewisser Weise, unter sich ist, unter Leidensgenossen, man sitzt im selben Boot, wenn auch nicht jeder auf genau dieselbe Weise, aber dennoch verbindet das sehr. Unter den Patienten entwickeln sich meistens unheimlich schnell Vertrauensverhältnisse, wobei man Dir das aber sicher nicht aufdrängen wird, man ist einfach nur für Dich da, wenn Du jemanden brauchst. So habe ich es zumindest zweimal erlebt.
      Und Kunsttherapie ist auch völlig harmlos, Du wirst zu nichts gezwungen, wichtig ist nur, dass Du Dich auch mitteilst, dass Du es sagst, wenn Du etwas nicht oder noch nicht möchtest, Dir was zu schnell geht oder sonstwie nicht gut tut.

      Ich verstehe Deine Angst, ich hatte auch beide Male Angst, besonders beim 1. Mal. Aber das vergeht schnell. Man hat dort auch viele positive Dinge, man lernt liebe Menschen kennen, die einen wirklich verstehen und man muss nie alleine sein, wenn man es nicht sein möchte. man gehört einfach dazu, ganz egal, wie man ist, wie man redet oder wie man aussieht!!! Man gehört dazu und wird aufgefangen, wenn man sich schlecht fühlt. Ich kann Dir nur raten, die Zeit dort möglichst gut für Dich zu nutzen.
      Das wird schon werden, brauchst wirklich keine Angst zu haben. :)
      Sie wollen Dir dort helfen und die anderen Patienten sitzen mit Dir im selben Boot, denk da immer dran...


      Alles Gute,

      Chrissie
      "I need a new Direction
      Cause I have lost my Way"

      - "End of all Days" / 30 Seconds to Mars -

      Skills - Gründe gegen SVV - W*ndversorgung - Panikattacken - Stabilisierungstechniken - Schlafstörungen - Wehren durch Anzeige - Umfragen - Regeln
      Vielen Dank für deine Antwort und erzählungen!
      Leider muss ich ehrlich sein und muss gestehen das ich eigentlich noch nicht wirklich bereit dazu bin da ich es mir nicht eingestehen will oder kan das ich solche Hilfe brauche. Heute bei diesem Vorstellungsgespräch sind mir einfach die Tränen gekommen weil ich mir dachte so Junge sowit ist es mit Dir gekommen.
      Desweiteren ist mir erzählt worden das der prozentiale Anteil der Männer sehr gering ist und nur mit Mädchen dort. Nicht falsch verstehen ich bin nicht vom anderen Ufer nur denke ich das Mädchen doch etwas anders funktionieren, oder liege ich falsch?
      Original von dark child
      Heute bei diesem Vorstellungsgespräch sind mir einfach die Tränen gekommen weil ich mir dachte so Junge sowit ist es mit Dir gekommen.

      Hmm...ich sehe das anders....es ist endlich mal so weit gekommen, dass Du anfängst, Hilfe anzunehmen. Das ist doch was Positives! An den Punkt muss man erst mal kommen, da brauchen manche Menschen ein halbes Leben für, andere schaffen es gar nicht.

      Zum Thema Männer auf solchen Stationen, bei meinen beiden Klinikaufenthalten waren schon mehr Frauen da, als Männer, aber ein paar Männer waren schon auch dabei.
      Klar ticken Mädels etwas anders, aber ich hab beide Male die Erfahrung gemacht, dass - was den Zusammenhalt und das "Füreinanderdasein" betrifft - da kein Unterschied gemacht wird. Beim ersten Mal hab ich z.B. einen Iraner kennengelernt, mit dem ich immer noch manchmal Kontakt habe, obwohl er inzwischen ziemlich weit weg wohnt, aber wir haben uns damals gegenseitig so viel Trost und Freundschaft gegeben, das verbindet einfach.

      Ich kann Deine Ängste wirklich total nachvollziehen, aber ich bin mir sicher, dass Du mir hinterher erzählen wirst, dass sie unnötig waren..... ;)
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