Dieser Text ersetzt keinen Arztbesuch!
Narbenbildung kann durch eine richtige Wundversorgung gemindert werden. Der einzige Weg gar keine Narben davon zu tragen ist mit der Selbstverletzung aufzuhören.
Kurze Einführung zum Aufbau der Haut, und was eigentlich Narben sind.
Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Sie bedeckt 1,5 bis 2 m² und stellt zirka ein Sechstel des Körpergewichtes.
Bild / Aufbau der Haut
- Die Epidermis (Oberhaut)
Als äußerste Hautschicht bildet die Epidermis (Oberhaut) die eigentliche Schutzhülle gegenüber der Umwelt. Ihre Dicke beträgt durchschnittlich 0,1 mm: Im Gesicht sind es nur 0,02 mm, an den Fußsohlen dagegen aber 1 bis 5 mm.
An der Hautoberfläche enden die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen (100-200/cm2) und die Öffnungen der Talgdrüsen (50-100/cm2). Ihre Sekretion sorgt für die Hautbefeuchtung und die Hautfettung und somit für den Erhalt des Hydrolipidfilms. Die Epidermis selbst enthält keine Blutgefäße. So erfolgt die Nährstoffversorgung durch die feinen Blutgefäße in den Papillen der Dermis (Lederhaut).
- Die Dermis (Corium, Lederhaut)
Die Dermis (derm = Haut/griech., auch Lederhaut oder Corium) bildet eine scharfe Grenze gegenüber der Epidermis (Oberhaut). Der Übergang zur Subcutis (Unterhautfettgewebe) ist dagegen fließend.
- Die Subcutis (Unterhaut)
Als Subcutis (sub = unter; cutis = Haut/lat.) bezeichnet man das Unterhautfettgewebe. Es besteht aus lockerem Bindegewebe mit eingelagerten, energiespeichernden Adipozyten (Fettzellen).
Narben entstehen, wenn bei einer Verletzung auch tiefere Gewebsschichten der Lederhaut (Corium) in Mitleidenschaft gezogen werden. Der Körper bildet dann mit Hilfe bestimmter Wachstumsfaktoren, die an der Wunde ausgeschüttet werden, Ersatzgewebe. Frische Narben sind rötlich bis blaurot, verlieren im Laufe der Zeit ihre Farbe und werden dann eher weißlich. Auch sonst ist das neue Gewebe dem alten nicht ganz ebenbürtig: Die oberste Hautschicht ist meist sehr dünn, Hautstruktur, Haare, Talg- und Schweißdrüsen fehlen vollständig. Elastische Hautfasern werden weitgehend durch starre Kollagenfasern ersetzt – dadurch verliert Narbengewebe auch seine Elastizität. Im Idealfall verheilt eine Narbe auf Hautniveau. Wird nicht genügend Ersatzgewebe gebildet, so senkt sich die Narbe unter das Hautniveau und man spricht von einer atrophen Narbe. In anderen Fällen wird zu viel des neuen Gewebes produziert, und es entstehen sehr unschöne und wulstige Narben. In extremeren Fällen wuchert das neue Gewebe weit über die Wundränder hinaus. Man spricht dann von Keloiden. Es handelt sich dabei allerdings um gutartige Wucherungen, die allerdings unter ärztliche Beobachtung gehören.
Eine narbige Haut braucht Aufmerksamkeit und darf nicht vernachlässigt werden. Vor allem ist sie vor äußeren Reizungen und Austrocknung zu schützen.
• Frische Narben sollten etwa ein halbes bis ein Jahr keinen starken Temperaturreizen ausgesetzt werden. Intensive Sonnen- und UV-Bestrahlung, Solarium, Saunabesuche und Kälte können das neue, besonders empfindliche Gewebe in seiner Narbenbildung negativ beeinflussen und die Regeneration des Gewebes stören. Zudem können unerwünschte Veränderungen der Farbe und Beschaffenheit der Haut auftreten. Schützen Sie die Narbe vor Sonneneinwirkung mit einem besonders lichtstarken Präparat.
• Vermeiden Sie enge oder scheuernde Kleidungsstücke über narbig veränderter Haut. Das Narbengewebe ist empfindlicher als gesunde Haut und kann auf solche Reizungen mit Rötungen und Verhärtungen reagieren.
• Schonen Sie vor allem Narben, die nahe am Knochen liegen, z. B. am Ellenbogen, Schienbein oder am Fußknöchel.
Achten Sie darauf, dass Sie das Narbengewebe nicht erneut verletzen, z. B. durch harte Schuhränder. Auch kann beim Sport durch den Aufprall z. B. eines Balles eine frische Narbe leicht aufplatzen. Die Heilungschancen sind dann ungünstiger, weil eine bereits geschädigte Haut nicht mehr so gut regenerieren kann.
• Relativ glatte Narben im Gesicht, am Hals oder im Dekolleté-Bereich lassen sich durch eine gezielte Schminktechnik (Camouflage, frz. Wort für Verschleiern) z. B. für einen Abend kurzfristig abdecken.
Zur Narbenpflege gibt es spezielle Salben/Gele/Cremes, diese werden Narbenspezifikum genannt und gehören zu den Arzneimitteln, die bekanntesten sind: Contractubex®, Dermatix™, MEDERMA® Care. Diese enthalten spezielle Wirkstoffkombinationen die sich positiv auf die "neue Haut" auswirken, sie sind alle Apothekenpflichtig und im Verhältnis zu normalen Kosmetika recht teuer.
Alternativ zu den Narbenspezifikum können auch reichhaltige Kosmetika genutzt werden wie z.B.: Bepanthen® Wund- und Heilsalbe, Bepanthen® Narben-Gel, Eucerin, Vichy Lipidiose Balsam, Garnier bodyrepair Pflege-Balsam um nur einige zu nennen. Viele haben gute Erfahrungen mit Aloe Gelen, oder homöopathischen Narbensalben/ölen
! Wichtig !: Alle der oben genannten Produkte sind nicht für die Wundbehandlung geeignet, sprich es bringt nichts bzw. macht es nur schlimmer (Entzündungen), eine Creme/Salbe/Gel auf eine noch offene Wunde zu schmieren. Oder wenn sich noch eine Kruste auf der Wunde befindet.
Um einen noch besseren Effekt in der Narbepflege zu erreichen ist es empfehlenswert, sich die Zeit für eine Narbenmassage (mit Narbenspezifikum/ reichhaltige Kosmetika) zu nehmen. Diese regt die Durchblutung an und lockert das Gewebe, so dass dieses besser versorgt werden kann. Gerade bei ehemals tiefen Wunden ist eine Narbenmassage wichtig, dmit sich diese Narben nicht verhärten.
Bild Anleitung Narbenmassage (Tip: Ausdrucken)
Erklärung zu dem Bild:
1. Narbe mit dem/der Narbenspezifikum/ Salbe/ Creme/ Gel bestreichen, etwa 1mm dick, auch über die Narbenränder hinaus.
Narbenspezifikum/ Salbe/ Creme/ Gel folgendermaßen einmassieren
2/3. Die Narbenränder aneinander verschieben, ohne viel Druck. Bei ehemals tiefen Wunden kann man ab und an ein "quietschen" hören, dies ist nicht schlimm.
4. Die Narbe in sich ohne viel Druck im Zick Zack verschieben.
5. Auf der Narbe mit den Fingern ohne viel Druck Spiralförmige Bahnen ziehen.
Das ganze sollte einmal täglich gemacht werden. Bei großen Narbeflächen, kann das ganze über die gesamte Fläche gemacht werden, sprich nicht jede einzelene Narbe muss behandelt werden.
Quelle
Quelle2
Narbenbildung kann durch eine richtige Wundversorgung gemindert werden. Der einzige Weg gar keine Narben davon zu tragen ist mit der Selbstverletzung aufzuhören.
Es sind Zeichen unsere Verletzlichkeit, die wir für andere Menschen sichtbar nach außen tragen.
Es sind die Spuren unseres Lebens auf unsere Haut.
Sie sind ein Teil von uns.
Ein Teil den wir akzeptieren und pflegen müssen, um unsere selbst willen.
(Zartbitter)
Es sind die Spuren unseres Lebens auf unsere Haut.
Sie sind ein Teil von uns.
Ein Teil den wir akzeptieren und pflegen müssen, um unsere selbst willen.
(Zartbitter)
Kurze Einführung zum Aufbau der Haut, und was eigentlich Narben sind.
Der Aufbau der Haut
Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Sie bedeckt 1,5 bis 2 m² und stellt zirka ein Sechstel des Körpergewichtes.
Bild / Aufbau der Haut
- Die Epidermis (Oberhaut)
Als äußerste Hautschicht bildet die Epidermis (Oberhaut) die eigentliche Schutzhülle gegenüber der Umwelt. Ihre Dicke beträgt durchschnittlich 0,1 mm: Im Gesicht sind es nur 0,02 mm, an den Fußsohlen dagegen aber 1 bis 5 mm.
An der Hautoberfläche enden die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen (100-200/cm2) und die Öffnungen der Talgdrüsen (50-100/cm2). Ihre Sekretion sorgt für die Hautbefeuchtung und die Hautfettung und somit für den Erhalt des Hydrolipidfilms. Die Epidermis selbst enthält keine Blutgefäße. So erfolgt die Nährstoffversorgung durch die feinen Blutgefäße in den Papillen der Dermis (Lederhaut).
- Die Dermis (Corium, Lederhaut)
Die Dermis (derm = Haut/griech., auch Lederhaut oder Corium) bildet eine scharfe Grenze gegenüber der Epidermis (Oberhaut). Der Übergang zur Subcutis (Unterhautfettgewebe) ist dagegen fließend.
- Die Subcutis (Unterhaut)
Als Subcutis (sub = unter; cutis = Haut/lat.) bezeichnet man das Unterhautfettgewebe. Es besteht aus lockerem Bindegewebe mit eingelagerten, energiespeichernden Adipozyten (Fettzellen).
Narben: Nur Bindegewebe zweiter Wahl
Narben entstehen, wenn bei einer Verletzung auch tiefere Gewebsschichten der Lederhaut (Corium) in Mitleidenschaft gezogen werden. Der Körper bildet dann mit Hilfe bestimmter Wachstumsfaktoren, die an der Wunde ausgeschüttet werden, Ersatzgewebe. Frische Narben sind rötlich bis blaurot, verlieren im Laufe der Zeit ihre Farbe und werden dann eher weißlich. Auch sonst ist das neue Gewebe dem alten nicht ganz ebenbürtig: Die oberste Hautschicht ist meist sehr dünn, Hautstruktur, Haare, Talg- und Schweißdrüsen fehlen vollständig. Elastische Hautfasern werden weitgehend durch starre Kollagenfasern ersetzt – dadurch verliert Narbengewebe auch seine Elastizität. Im Idealfall verheilt eine Narbe auf Hautniveau. Wird nicht genügend Ersatzgewebe gebildet, so senkt sich die Narbe unter das Hautniveau und man spricht von einer atrophen Narbe. In anderen Fällen wird zu viel des neuen Gewebes produziert, und es entstehen sehr unschöne und wulstige Narben. In extremeren Fällen wuchert das neue Gewebe weit über die Wundränder hinaus. Man spricht dann von Keloiden. Es handelt sich dabei allerdings um gutartige Wucherungen, die allerdings unter ärztliche Beobachtung gehören.
Narbenpflege - Tipps
Eine narbige Haut braucht Aufmerksamkeit und darf nicht vernachlässigt werden. Vor allem ist sie vor äußeren Reizungen und Austrocknung zu schützen.
• Frische Narben sollten etwa ein halbes bis ein Jahr keinen starken Temperaturreizen ausgesetzt werden. Intensive Sonnen- und UV-Bestrahlung, Solarium, Saunabesuche und Kälte können das neue, besonders empfindliche Gewebe in seiner Narbenbildung negativ beeinflussen und die Regeneration des Gewebes stören. Zudem können unerwünschte Veränderungen der Farbe und Beschaffenheit der Haut auftreten. Schützen Sie die Narbe vor Sonneneinwirkung mit einem besonders lichtstarken Präparat.
• Vermeiden Sie enge oder scheuernde Kleidungsstücke über narbig veränderter Haut. Das Narbengewebe ist empfindlicher als gesunde Haut und kann auf solche Reizungen mit Rötungen und Verhärtungen reagieren.
• Schonen Sie vor allem Narben, die nahe am Knochen liegen, z. B. am Ellenbogen, Schienbein oder am Fußknöchel.
Achten Sie darauf, dass Sie das Narbengewebe nicht erneut verletzen, z. B. durch harte Schuhränder. Auch kann beim Sport durch den Aufprall z. B. eines Balles eine frische Narbe leicht aufplatzen. Die Heilungschancen sind dann ungünstiger, weil eine bereits geschädigte Haut nicht mehr so gut regenerieren kann.
• Relativ glatte Narben im Gesicht, am Hals oder im Dekolleté-Bereich lassen sich durch eine gezielte Schminktechnik (Camouflage, frz. Wort für Verschleiern) z. B. für einen Abend kurzfristig abdecken.
Zur Narbenpflege gibt es spezielle Salben/Gele/Cremes, diese werden Narbenspezifikum genannt und gehören zu den Arzneimitteln, die bekanntesten sind: Contractubex®, Dermatix™, MEDERMA® Care. Diese enthalten spezielle Wirkstoffkombinationen die sich positiv auf die "neue Haut" auswirken, sie sind alle Apothekenpflichtig und im Verhältnis zu normalen Kosmetika recht teuer.
Alternativ zu den Narbenspezifikum können auch reichhaltige Kosmetika genutzt werden wie z.B.: Bepanthen® Wund- und Heilsalbe, Bepanthen® Narben-Gel, Eucerin, Vichy Lipidiose Balsam, Garnier bodyrepair Pflege-Balsam um nur einige zu nennen. Viele haben gute Erfahrungen mit Aloe Gelen, oder homöopathischen Narbensalben/ölen
! Wichtig !: Alle der oben genannten Produkte sind nicht für die Wundbehandlung geeignet, sprich es bringt nichts bzw. macht es nur schlimmer (Entzündungen), eine Creme/Salbe/Gel auf eine noch offene Wunde zu schmieren. Oder wenn sich noch eine Kruste auf der Wunde befindet.
Um einen noch besseren Effekt in der Narbepflege zu erreichen ist es empfehlenswert, sich die Zeit für eine Narbenmassage (mit Narbenspezifikum/ reichhaltige Kosmetika) zu nehmen. Diese regt die Durchblutung an und lockert das Gewebe, so dass dieses besser versorgt werden kann. Gerade bei ehemals tiefen Wunden ist eine Narbenmassage wichtig, dmit sich diese Narben nicht verhärten.
Bild Anleitung Narbenmassage (Tip: Ausdrucken)
Erklärung zu dem Bild:
1. Narbe mit dem/der Narbenspezifikum/ Salbe/ Creme/ Gel bestreichen, etwa 1mm dick, auch über die Narbenränder hinaus.
Narbenspezifikum/ Salbe/ Creme/ Gel folgendermaßen einmassieren
2/3. Die Narbenränder aneinander verschieben, ohne viel Druck. Bei ehemals tiefen Wunden kann man ab und an ein "quietschen" hören, dies ist nicht schlimm.
4. Die Narbe in sich ohne viel Druck im Zick Zack verschieben.
5. Auf der Narbe mit den Fingern ohne viel Druck Spiralförmige Bahnen ziehen.
Das ganze sollte einmal täglich gemacht werden. Bei großen Narbeflächen, kann das ganze über die gesamte Fläche gemacht werden, sprich nicht jede einzelene Narbe muss behandelt werden.
Quelle
Quelle2
"Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen glücklich zu sein!"
Voltaire
Voltaire
*Prachtmädchen*
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