Hallo Dunkelheit.

Dass ich mal Sitzungen hatte, bei denen ich hinterher gedacht habe, die war jetzt grad mal echt für den Allerwertsten, das kam ab und an mal vor und ich denke, das geht jedem so, der eine Thera macht. Ist glaube ich völlig normal.

Was die Sache mit dem Erzählen während der Sitzung betrifft, es sollte ja eigentlich nicht so sein, dass die Thera nur daraus besteht, dass Du Dein ganzes Leben erzählst und fertig. Es sollte eher so laufen, dass der Therapeut an bestimmten Punkten, die ihm wichtig erscheinen einhakt und versucht, dieses Thema zu vertiefen. Und es sollte so sein, dass er nicht einfach zu Dir sagt "Mit diesem und jenem Problem sollten sie soundso umgehen", sondern dass er Dich dahin lenkt, dass Du selber drauf kommst. Er sollte Dich nur auf den richtigen Weg lenken. Und die Therapie-Arbeit selber musst Du auch eh selber leisten. Therapie ist "nur" Hilfe zur Selbsthilfe, die eigentliche Arbeit findet außerhalb des Sitzungsraumes statt, in Deinem Alltag, bei Dir daheim oder wo Du Dich sonst außerhalb der Therapie aufhälst. Da musst Du lernen, die Dinge, die Ihr in der Sitzung besprochen habt auch umzusetzen.
Und sprich auch gleich in dem Erstgespräch über die anderen Therapien, die Du gemacht hast, überlegt zusammen, was da vielleicht falsch gelaufen ist und versucht rauszufinden, was genau anders/besser laufen sollte. Überlege Du Dir vielleicht auch schon vorher, was Du von einem Therapeuten erwartest.

Zum Thema schweigen kann ich Dir nur raten, sprich es im Zweifelsfall an. Sprich alles an, dafür bist Du dort. Wenn Dich was stört, Dir was unangenehm ist o.ä., Mund aufmachen. Dann kann der Therapeut darauf eingehen. Wenn Du so was für Dich behälst, kann er Dir da nicht helfen.

Und zu guter Letzt möchte ich Dir noch raten, warte nie auf den Rückruf eines Therapeuten. Ich möchte diese Menschen jetzt um Gottes Willen nicht schlecht machen, aber manchmal muss man sich einfach ein wenig Gehör verschaffen. Du brauchst ja nicht jeden Tag anzurufen, aber sorg auf jeden Fall dafür, dass Du nicht in Vergessenheit gerätst. Sei beharrlich, sag dass Du auf jeden Fall VOR Januar einen Anruf bekommen solltest, aber nicht hast. Sag dass es dringend ist, dass es Dir sauschlecht geht und lass Dich nicht abwimmeln. Wenn sie Dich wieder vertrösten, kannst Du vielleicht erst mal nicht viel machen, aber dann ruf eine Woche (oder so) später wieder an und frag nach.

Und fühl Dich nicht komisch wegen dieser Gedanken, Ängste und Zweifel, das geht ganz vielen so!

Ich drück Dir die Daumen, Du schaffst das schon.


LG,

Chrissie

Hallo,



also ich habe selbst grad eine Therapie am Laufen, die mir bisher sehr gut geholfen hat.
Da wollte ich erst auch nicht hin, weil ich vorher auch unschöne Erlebnisse mit Therapeuten hatte und dermaßen schlecht auf Therapeuten zu sprechen war, dass ich da gar keinen Sinn gesehen habe.
Aber dann hab ich mich überW*nd*n und bin froh, das getan zu haben.

Man kann zwar nie genau sagen, ob es zwischen Therapeut und Patient wirklich super passt und man sich versteht, aber probier es doch einfach aus, dann wirst du es sehen; vielleicht kommt ihr sehr gut miteinander zurecht?
Außerdem wird es mit Sicherheit keine langen Schweigepausen geben, eigentlich solltet ihr beide genug zu erzählen haben und ich glaube, dass gute Therapeuten eh keine Probleme haben so ein Gespräch zu leiten; zumindest finde ich immer, dass die Zeit schnell rumgeht, wenn ich eine Sitzung habe.

Du kannst am Anfang auch erstmal sagen, dass Du eben negative Erfahrungen gemacht hast und wie die Aussehen, dann weiß Dein Therapeut auch bescheid und kann sich besser auf Dich einstellen.



Wünsche Dir alles Gute!