Hallo Forum !

Wenn ich hier falsch bin bitte gleich verschieben bloß wenn ich "Depression" lese und an das Thema denke passt es schon irgendwie sehr gut zusammen.

Also zu meinem Problem:
Ich bin in einem ganz komisch verwickelten familiären Schema aufgewachsen. Mein Vater ist Arzt war nie zu Hause, bin also quasi durch die Erziehung meiner Mutter aufgewachsen. Als ich noch ganz klein war zeigte mein Vater schon interesse an uns Kindern (habe eine Schwester, sie ist 2 Jahre älter, studiert mittlerweile Medizin) das verlor sich allerdings als wir älter wurden. Ich hatte nie eine emotionale Bindung zu ihm. Mit 16 habe ich meine Ausbildung zur MFA in seiner Praxis angefangen weil ich sonst keine Möglichkeiten hatte und nicht 1 Jahr arbeitslos zu hause sitzen wollte. Seitdem ist er für mich mehr Chef als alles andere.
Letztes Jahr hat er sich (als meine Schwester und ich aus dem Haus waren und ich in der Psychiatie war), nach 31 Jahren Beziehung und 25 Jahren Ehe von meiner Mutter getrennt. Er hatte sich in meine Kollegin verliebt und mit ihr eine 1 jährige Affäre. Die beiden leben jetzt zusammen. Ich arbeite immernoch in seiner Praxis, allerdings nichtmehr mit ihm direkt zusammen (Er ist expandiert, wir haben mehrere Standorte, so kann ich wenigstens räumlichen Abstand von dem allem nehmen).

Meine Mutter setzt mich oft unter Druck, weil ich hier arbeite ohne, dass sie es weiß. Manchmal höre ich mir 2 Stunden Schimpftiraden am Telefon von ihr über ihn an, dann kann ich tagelang nicht arbeiten.
Oder er setzt mich unter Druck indem er uns (mir und meinem Freund) geld leiht, mir eine Wohnung kaufen will usw.

Weiß so langsam nichtmehr was ich machen soll.. Mein Job befriedigt mich auch nichtmehr. Meine Mutter ist Arzthelferin und Kinderkrankenschwester gewesen, sie hat die Praxis gemanaget, also Praxismanagement und Personalwesen, er hatte mir den Posten versprochen, nachdem meine Mutter gekündigt hatte nach der Trennung. Sie wollte mich gerne eiN*rb*iten , er hat gemeint nein usw. dann verlief es sich im Sande, jetzt macht das meine verhasste Kollegin. Ich bin deswegen auch nichtmehr ins Team integrierbar, habe auch kein Interesse daran... Deswegen sitze ich in einem kleinen Büro und mache im Prinzip den ganzen Tag nichts... Anrufe entgegennehmen aber das befriedigt mich nicht. Mir fehlt die Arbeit im direkten Patientenkontakt. Ich liebe es Stress ausgesetzt zu sein, ich bin hier vollkommen unterofordert. So sehr, dass es mich depressiv macht.

Oft habe ich versucht hier rauszukommen hatte Vorstellungsgespräche bei ambulanten Pflegediensten, die stellen alle nur auf 30h ein, das ist zu wenig Geld... in meiner Gegend suchen nicht viele Ärzte die die in der Vergangenen Zeit gesucht haben habe ich angeschrieben, mich beworben. Es kamen keine Antworten. Alle anderen suchen nur auf 400Euro Basis oder 25Std/Woche was auch zu wenig ist...

Ich wache morgens auf und kann nicht aufstehen weil ich keine Kraft habe hier her zu kommen... Dann unendlich starke Schuldgefühle meinem Vater gegenüber.. Er zahlt die Versicherung für mein Auto das könnte ich selbst nicht. Er weiß, dass ich mir wünsche wo anders zu arbeiten... aber er verhindert es immer wieder. er is psychologe ich fühl mich von ihm gefangen. er zahlt mir mehr als ich bekommen würde arbeite "nur" 25-28h und kriege 40 bezahlt... er hat mir lange eingeredet ich kann wo anders nicht arbeiten das würde mich überfordern hat mir 1 jahr lang kein arbeitszeugnis ausgestellt... -.-'

Habe mich jetzt heute Arbeitssuchend gemeldet... Aber ich habe Angst, dass ich es nicht durchziehe, dass ich keinen Job finde.
Und ich habe furchtbare Angst vor einem normalen Arbeitsverhätlnis. hatte ich noch nie. angst davor, dass ich da versage, dass ich fertig geamacht werde, dass ich mit authoritäten nicht klarkomme...

Ich träume nachts, dass mein Vater mich verfolgt und, dass er mir mit 26.000 euro hinterherrennt (die mir zustehen aber meine eltern streiten sich um das geld und wollen es mir auch nicht aushändigen - ich soll für IMMER von ihnen abhänig sein)

Habe den Wunsch mit meinem Freund wegzugehen. Andere Stadt aber das ist alles erst in Jahren möglich. er hat keine ausbildung und grad einen gut bezahlten job gefunden er müsste erst seine schulden abbezahlen bevor man sich einen neuen job in einer anderen stadt suchen kann... er wäre aber dabei...

weiß nicht was ich erwarte.... wollte es ... loswerden !?

LG

Hallo Wolverine, danke für Deine Antwort erstmal...
Ich hatte sie heute morgen schon mal überflogen aber hatte keine Kraft mich emotional mit dem Thema auseiander zu setzen oder zurück zu schreiben. Es belastet mich sehr. Ich habe jetzt heute mit meiner Therapeutin die ganze Stunde über die Sache gesprochen (sie wusste zwar, dass mein Putzverhalten mit meinen Eltern zusammenhängt, sich verstärkt, wenn ich viel Kontakt habe und auch, dass ich nen anderen Job haben will, aber ich hatte nie wirklich mit ihr über die ganzen Zusammenhänge geredet und wie sehr mich das eigentl. alles wirklich belastet hat, vielleicht weil ich gut damit gelebt habe bis mein jetziger Partner in mein Leben getreten ist. Er hat meine Sicht auf viele Dinge verändert: VERBESSERT, durch ihn sind mir die Augen was meine Eltern angeht aufgegangen oder ich konnte endlich innerlich Kritik an ihnen ausüben).

Wolverine schrieb:

wieso unter druck ? weil ich dich damit dann erpressen wollen würde oder wie ist das gemeint ?

Ja also die Sache ist die, dass meine Eltern versuchen mich zu kaufen. Alle beide. Meine Mutter vtl. nicht mit so viel Geld wie mein Vater, aber beide tun das. Ich wurde auch als kleines Kind immer mit materiellen Dingen belohnt, wenn ich irgendwas falsch gemacht habe oder richtig gemacht habe oder, wenn ich schlecht behandelt oder misshandelt wurde. Ich habe nie wirklich gelernt mit Geld umzugehen und solche Angebote verlocken mich dann immer sehr. Gleichzeitig weiß ich, dass er mir ne Wohnung nicht nur so kauft sondern, damit ich ihm gegenüber Verpflichtende Gefühle bekomme, er vor meiner Mutter wie der großzügige dasteht. Das sind alles keine Gaben die ich als wohlwollend empfinde. Darum nehme ich diese Dinge auch nichtmehr an. Vielleicht nur den Roller, den er mir kaufen will, damit ich Sprit sparen kann (Obwohl das auch ein Fehler wäre)

Wolverine schrieb:

Versagen kannst du nur wenn du es versuchst ohne einsatz kann es aber auch keinen erfolg geben

Danke für den Satz, der macht mir echt Mut !
Achso und ich meine nicht schlechtes Gewissen meinem Vater gegenüber im Sinne von "Er hat mir Geld gegeben, jetzt wird er arm" Ich weiß, dass er auf nem unglaublich großen Berg Asche sitzt, ich WILL diese Asche aber nicht haben! Ich bin da zu verwickelt. Ich will mich loslösen mein geheimster Wunsch ist mit meinem Freund in ein paar Jahren in eine andere Stadt zu ziehen und den Kontakt auf Feiertage und Geburtstage zu beschräken. Ich habe auch gemerkt, dass ich nur noch Borderline Verhalten/Gefühle habe, wenn ich Kontakt zu meinen Eltern habe. Habe ich viel Kontakt fange ich jeden Tag streit mit meinem Freund an, habe ich wenig bis mittelmäßigen Kontakt, dann is mein Putzzwang ganz dolle schlimm. Wenn ich garkeinen Kontakt habe, dann geht es mir total gut, die Beziehung läuft super.

Also... wie loslösen?

LG

Hallo Wolverine.
Ich habe einen folgenschweren entschluss gefasst.
Ich werde am Montag kündigen oder ihn drum bitten mich zu kündigen bzw. mich "freizulassen".
Ich kann nichtmehr. Ich versuche seit einem Jahr mit Hilfe meiner Therapeutin mich von der arbeitssituation zu lösen. Aber immer wieder geht es nach hinten los, wenn ich mich beworben habe und ich hatte ein Vorstellungsgespräch, habe ich den Schwanz eingekniffen und mich wieder bei meinem Vater im Büro versteckt, ich habe mir die Dinge wieder schöngeredet, bis ich die nächste emotionale Krise wegen meiner familiären Situation hatte, dann wieder beworben. Allerdings klappt das alles immer nicht in Krisensituationen. Und ich habe Schuldgefühle meinem Vater gegenüber. Ich habe immer so ein Pflichtgefühl allem gegenüber ich glaube, dass ich nur frei bin mich etwas neues zuzuwenden wenn das alte abgeschlossen ist.
Habe darüber gestern lange mit meinem Freund gesprochen, viel geweint.

Die Wohnsituation ist die: ich bin mit achtzehn ausgezogen, bin jetzt 22, habe lange jahre alleine gewohnt, meine eltern haben miete,sprit,auto,handy bezahlt bis vor einem Jahr. Nach der Trennung meiner Eltern habe ich die Schule geschmissen und bei meinem Vater ne Vollzeitstelle angefangen. Also eigentl. wollt ich Abi machen 2ter Bildungsweg und dann wollte ich nichtmehr von meinem Vater finanziell abhänig sein und langer Klinikaufenthalt hat mich zu viel rausgebracht, dann habe ich geschmissen und bin zu Papa in die Praxis seitdem bezahl ich alles selbst außer die Autoversicherung, das Auto lief bis Januar auf meinen Vater, ist jetzt allerdings auf mich umgemeldet. Ich kam mit meinen 1OOO euro Gehalt, 43O euro Miete, Sprit, Katze, hohe Handyrechnungen nie wirklich gut aus, aber ich habe sehr sehr selten um Geld gebeten und nie schulden gemacht.

Wie gesagt jetzt teile ich mir die miete mit meinem freund, er hat ne ganz gut bezahlte stelle im VW werk. wenn ich jetzt kündige bekomme ich ja ALG 1 womit wir weiterhin gut über die Runden kommen würden erstmal und dann suche ich mir einen neuen Job! Mein Freund meinte auch ich kann ruhig deutschlandweit suchen. er hat zwar erst bei seinem neuen job angefangen aber er würde mit mir weggehen um einen neuanfang zu starten wir haben beide viele schlechte erinnerungen an diese stadt und ich glaube räumlicher abstand zu meinen eltern würde mir auch gut tun...

Ich habe Angst, dass ich die Kraft nicht finde die Dinge durchzustehen... Und ich weiß nicht, ob ich auf dem richtigen Weg bin. Ich habe immer meine Eltern um Hilfe gebeten. Ich habe zwar auch oft entscheidungen gegen ihre meinung getroffen aber dann hatte ich immer erfolg um es "ihnen zu zeigen" jetzt ist niemand da, der mir sagt, was ich tun soll....

LG

ich habe ihn gerade angerufen und ihn um meine kündigung gebeten da ich ja selbst nicht kündigen kann wegen ALG sperre

es fühlt sich an wie ein befreiungsschlag, ich bin unendlich erleichtert!

Ich hab eben schon meiner Schwester und meiner besten Freundin davon berichtet und meiner Thera, hach, ich bin ganz aufgedreht und ich hab nur Zustimmung bekommen, selbst von meiner Schwester, damit hätte ich nie gerechnet und ich habe auch immer nie gekündigt, weil ich keinen Bock hatte was alle dazu sagen.. Dachte alle denken dann, dass ich auf ALG hängen bleiben will aber alle wissen, dass ich es schaffen werde, das tut grad unglaublich gut. Ich freu mich so :>

mmh ich bin mir der nachteile und dem was kommen "könnte" durchaus bewusst, keine angst, es ist kein manisches hoch ich seh auch nicht durch eine rosa rote brille, ich fühl mich nur endlich frei seit über einem jahr, da fällt eine unglaubliche belastung von mir ab :> ich habe natürlich auch bedenken sonst hätte ich das alles schon vor einem jahr gemacht, aber die kraft und der antrieb sind jetzt da, dass ich trotz bedenken das durchziehen kann. ich weiß, dass ich das schaffen kann :> mit oder ohne partnert natürlich er ist nicht ausschlaggebend für das was ich tue, ich würde auch so über die runden kommen mit ALG 1 aber das soll ja nicht der zustand bleiben. mein freund wird vtl. nicht immer an meiner seite sein aber zumindest bis ich einen neuen job habe, weil ich mir dafür nicht länger als 2 monate zeit lassen würde - ich habe heute nachmittag n vorstellungsgespräch mmh weiß nich ob du verstehst wie ich meine. wenn ich ne festanstellung habe komme ich alleine mit meinem geld aus. und mit ALG würde ich auch alleine auskommen weil die j dann die miete zahlen... ach wirrwuarr bin aufgeregt :>

wir haben auch gestern über diese ganzen dinge gesprochen auch die nachteile und die dinge die passieren können - dass man antriebslos zu hause sitzt und in ein loch fällt grade bei borderline wenn tagesstruktur fehlt, aber ich habe vorher , im angestelltenverhätnis schon alles versucht um da raus zu kommen und den absprung nicht geschafft.
ich habe weniger zukunftsängste als die angst bei meinem vater bleiben zu müssen

habe seit freitag schon nen neuen job fange am o1.o5 an :>
gradmal 3h arbeitslos hahaha :> - ich kann doch was
kündigen musste ich dann doch selbst, weil mein vater sich doch wieder quer gestellt hat..
meine mutter redet nichtmehr mit mir, mein vater redet oberflächlich alles total gut was ich mache,
versucht mich aber immer wieder durch solche dinge zu sabotieren..
ich lasse mich für die restlichen 4 wochen krankschreiben + resturlaub und hab
den kontakt zu beiden abgebrochen erstmal.
bis ich im job drin bin und es mir wieder besser geht.
ich hab beiden gesagt ich melde mich irgendwann... seitdem geht's mir besser :>