auch ich möchte mich vorstellen

      auch ich möchte mich vorstellen

      Hallo zusammen,
      Ich bin 26 Jahre alt und habe (manchmal) einen Haufen Probleme mit mir.
      Angefangen hat es mit 17, da hatte ich zum ersten mal schlimme Panik, konnte wochenlang nicht schlafen und war dann ca. 6 Monate bei einer Therapeutin. Das abi habe ich zum glück gut geschafft, obwohl ich viel ärger mit meiner mutter hatte (sie ist auch psychisch krank, lässt sich aber nicht helfen, sondern schluckt benzos). Ach, meine mutter ist eh auch so ein dauerthema, ich bin allein mit ihr groß geworden und sie ist ein ganz schwieriger Mensch. Obwohl ich sie sehr liebe, weiß ich, dass sie für viele meiner Probleme verantwortlich ist. Es war alles schwer für sie, aber umso mehr für mich. Sie hat vermutlich Borderline. Das ging soweit, dass sie mich angeschrien und beschimpft hat. Sie hat nicht aufgehört. Und wenn ich aus dem Haus wollte hat sie die Tür zugeschlossen. Manchmal hat sie mich auch rausgeschmissen und nicht wieder reingelassen. Einmal stand ich in Hausschuhen draußen und wusste nicht was ich tun sollte. Ich habe die Polizei gerufen. Die haben mit ihr geredet, aber sie wollte mich nicht reinlassen. Die Polizisten wussten auch nicht, was sie tun sollten und wollten mich ins Frauenhaus bringen. Ich bin dann aber zu einer freundin. Schlimm war auch, dass einer der Polizisten ein freund meiner Mitschüler war. Wie ich mich geschämt habe. Und das ist nur EINE Geschichte.
      Ich bin dann von zu hause ausgezogen, habe angefangen zu studieren und da wurde es noch mal ganz schlimm. Ich hatte an der uni einen furchtbar oberflächlichen Freundeskreis und habe mich schrecklich gefühlt. In meiner WG war es immer dreckig und es war so ein langer und kalter Winter. Ich habe dann angefangen zu hungern bzw. zu erbrechen. Das hat geholfen. Ich habe viel abgenommen, hatte ein “Geheimnis” und das hat mir Stärke gegeben. Irgendwie ist es mit dem Essen besser geworden, vielleicht habe ich auch einfach das Interesse am h*ngern verloren. Den finger stecke ich mir aber immer noch manchmal in den hals, wenn es mir schlecht geht.
      Ich bekam dann erytrophobie (das ist panische angst vor dem erröten). Das wurde so schlimm, dass ich nicht aus dem haus gehen konnte. Ich habe eine Therapie gemacht, nehme antidepressiva und die angst vor dem erröten ist vollständig weg. Mein Studium habe ich abgeschlossen und bin jetzt im Referendariat.
      Meist fühle ich mich o.k. aber manchmal kann ich gar nicht aufstehen. Ich hasse mich dann dafür. Ich habe auch manchmal Blackouts. Das ist schlimm, weil ich das oft habe bei leuten die ich sehr gern mag. Ich bin dann aggressiv und beleidigend, sage schlimme dinge oder weine extrem und kann mich danach nicht mehr erinnern und schäme mich entsetzlich. So war es auch gestern. Ich war lange bei freunden und irgendwann bin ich zu haus aufgewacht. Wir haben auch ein wenig Alkohol getrunken, aber davon kann der Blackout nicht gekommen sein. Ich weiß nicht mehr was gestern war, habe meine freunde auch noch nicht gesprochen, weil ich mich schäme und angst habe, dass ich etwas böses gesagt habe. Wenn ich mich so sehr schäme r*tz* ich mich und erbreche. Ich kann dann nicht zur “Tagesordnung” übergehen, kann nicht essen, schlafen oder etwas sinnvolles tun.
      Grundsätzlich bin ich ein starker Mensch, schaffe viel, aber oftmals fühlt es sich für mich an als sei meine stärke nur gespielt. Ich bin eigentlich noch ein kleines kind, das Schutz und Zuwendung braucht, spiele aber Erwachsen- und Starksein. Ich möchte in einer heilen Welt leben. In einer schönen Welt, in der das schlimmste was passieren kann vielleicht ein verbrannter kuchen ist. Oder ein schnupfen. Ein platter Fahrradreifen… Aber stattdessen gibt es Angst und Wut und Trauer und Scham. Ich habe wahnsinnige Angst, dass ich einen unverzeihlichen Fehler mache und deswegen gehasst werde.
      Ich wohne mittlerweile allein, habe keinen Freund und bin (bis auf meine Freunde und kollegen) ziemlich einsam. Das geht aber auch nicht anders, weil ich niemanden dauerhaft an meiner seite ertragen kann. Wahrscheinlich habe ich angst, dass meine “Verrücktheit” dann auffällt. Außerdem kann ich so alles ausleben ohne auf jemanden Rücksicht nehmen zu müssen. Aber irgendwie holt mich dann auch niemand auf den boden der tatsachen zurück. So wie heute, ich bin heut nur panisch, schäme mich. Körperlich merke ich es auch. Mir ist kalt und ich fühle mich dreckig, kann aber nicht mal duschen. Eigentlich wollte ich kochen, haare färben, zum sport… aber ich KANN nicht. Als wäre ich gefangen. In mir selbst. Ich würde so gern weinen, aber ich kann nicht. Und dann möchte ich mir wehtun.
      Manchmal denke ich, dass eine Umarmung helfen würde. Aber es ist niemand da. Manchmal kann ich mit der Katze meiner Nachbarn kuscheln, aber wie Katzen so sind, sie kommt natürlich nur, wenn die will…
      Und dann hasse ich mich für den aufriss den ich immer um mich mache. Mann, es geht so vielen Menschen schlecht auf der Welt. Die würden liebend gern mit mir tauschen. Eine schöne Wohnung, ausreichend geld, genügend Freizeit… warum kann ich das nicht genießen? Es verhungern menschen und ich k*tz* mein essen mit absicht aus. Das ist erbärmlich.

      Das ist ein langer Text geworden. Ich hoffe hier ein wenig Unterstützung zu finden. Nur ein paar warme worte.




      [edit: Satzteil rausgenommen. Bitte Löschkriterium 05 beachten. Free]
      Hallo KK85!

      Erst mal ganz herzlich willkommen hier bei uns.
      In den Vorstellungs-Threads ist es allerdings eher üblich, auch nur eine kurze Vorstellung von seiner Person abzugeben, das was man eben möchte. Hier wird aber nicht über einzelne Probleme diskutiert, denn es gibt hier keine Triggerwarnungen und es ist auch einfach nicht das richtige Board dafür.
      Also wenn Du mit uns über Probleme reden möchte, such Dir bitte das richtige Unterforum und dann bekommst sicher auch passende Antworten. :)

      Hier, wie gesagt, herzlich willkommen. Ich hoffe, Du fühlst Dich wohl bei uns, lernst ein paar nette Menschen kennen und findest vor allem Hilfe.

      LG,

      Chrissie
      "I need a new Direction
      Cause I have lost my Way"

      - "End of all Days" / 30 Seconds to Mars -

      Skills - Gründe gegen SVV - W*ndversorgung - Panikattacken - Stabilisierungstechniken - Schlafstörungen - Wehren durch Anzeige - Umfragen - Regeln
      soo, alles gelesen...
      herzlich willkommen erstmal :P
      ich weiß nicht, aber ich find, dass das alles nicht gerade sehr erfreulich klingt... :S
      tut mir leid für dich...
      Ich hoffe mal, dass du hier ein paar dauerhafte Freunde findest (und biete mich natürlich gleichmal an :D )
      Ich kenn das gefühl auch, dass man das ja eigentlich garnicht wert ist, so einen Aufstand um sich selbst zu machen. Es giebt ja sooo viele Menschen denen es viel beschissener geht... :(

      Lg,
      Sunny
      Die meisten Menschen Leben im Schatten,weil man ihnen einredet das die Sonne schädlich ist.