Hallo zusammen,
ok, dann mache ich also mal ein neues Thema auf. Es tut mir Leid, dass ich in dem Thread Angst zu sehr auf die Frage "Triggersterne - ja/nein?" eingegangen bin, ich dachte es sei ok, wenn sich aus einer speziellen Frage eine allgemeine Diskussion entwickelt (ich bin halt sehr auf Bottom-up trainiert), kann aber auch verstehen, wenn man das in einem extra Thread haben möchte.
Zur Erläuterung und mit ihrer Erlaubnis hier nochmal Freeclimbers Eintrag:
Dann also jetzt nochmal hier das, was ich zum Thema Triggersterne meine:
Also mir geht es wirklich nicht darum, die Triggersterne deshalb abzuschaffen, weil mich das jetzt so extrem stört. Sondern deshalb, weil ich die für kontraproduktiv halte.
Zudem bin ich mit der Triggersternerklärung nicht recht zufrieden. Ich frage mich, ob der Trigger wirklich durch das Wortbild, also durch das orthographische Bild bzw. durch die Lautfolge die das Wort ergibt ausgelöst wird. Ich setze erstmal voraus, dass es ein sogenanntes mentales Lexikon gibt. Dort sind Worte mit ihrer Bedeutung und ihrer Grammatik gespeichert und (da Lesen und Schreiben bei vielen Leuten sehr schnell geht, gehe ich davon aus, dass zumindest die Orthographie der einfachen Worte irgendwann dort abgespeichert wird). Da wir über einen sehr großen Wortschatz verfügen (selbst wenn nur die Grundworte/Wurzeln/Stämme gespeichert sind) und Sprache wahnsinnig schnell produzieren und perzipieren können, muss das Lexikon möglichst wenige Spezifika haben. Emotionale Bezüge zu einem Wort wären aber eben solche (und wie ich finde recht komplexe) Spezifika. Zudem stellt sich dann die Frage: Wo sind dann z.B. Geruchstrigger gespeichert? An dem Ort, an dem ein Geruch "entschlüsselt" wird?
Was ich damit sagen will: Ist der Trigger wirklich im mentalen Lexikon gespeichert, also definitiv mit dem Wort verbunden, dann ist so eine Sternung natürlich sinnvoll. Wenn das aber nicht so ist (und davon gehe ich aus), die Emotionen bzw. alle psychischen und körperlichen Reaktionen die das Wort hervorruft, an einer anderen Stelle sitzen, dann wird man eigentlich immer getriggert, wenn man die Bedeutung des Wortes erfasst hat.
Nun, warum empfinden manche User das trotzdem als hilfreich? Ich könnte mir vorstellen, dass man Emotionen sehr schnell sehr leicht auf etwas projizieren kann. Wie z.B. bei dem altbekannten M*ss*rbeispiel: Manche User (auch ich eine Zeit lang) sehen in einem M*ss*r keinen Gegenstand des täglichen Küchengebrauchs sondern etwas, womit man sich v*rl*tz*n kann. Natürlich macht man das nicht bewusst, aber ich denke, man kann das fördern oder lernen, damit anders umzugehen. Entweder ich definiere das M*ss*r als Essbesteck (und ja, ich weiß, dass das nicht so einfach und hopplahopp geht) oder ich lasse mich weiter davon triggern, wenn auch vielleicht nur in manchen Phasen. Vielleicht ist das auch nicht so und ich verallgemeinere damit meine Erlebnisse oder vielleicht ist es so aber manchmal einfach zeitweise nötig. Nur: Das Problem steckt nicht im M*ss*r oder im Wort, das Problem steckt wo anders. Und je mehr Trigger ich (unabsichtlich!!!) erzeuge, desto mehr Zeit brauche ich, die in den Griff zu kriegen, um am eigentlichen Problem arbeiten zu können.
Und ich könnte mir auch vorstellen, dass das Gefühl mit hineinspielt, hier dadurch geschützt zu werden, was aber, wie eigentlich klar sein sollte, in einem Internetforum nicht geleistet werden kann.
Und bitte versteht mich da jetzt nicht falsch. Ich will nicht sagen, dass Trigger nur komische, selbsteingeredete Probleme sind. Sie existieren, man hat sie nicht freiwillig und sie sind verdammt anstrengend. So wie z.B. psychosomatische Schm*rz*n ja auch real existieren. Nur denke ich, man kann das beeinflussen, also dem günstigen Boden schaffen oder versuchen, wenigstens nicht noch mehr Trigger zu schaffen.
Gut, ich bin mir nicht ganz sicher, ob das alles jetzt so in sich verständlich und schlüssig ist, aber das ist mir einfach ein wichtiges Thema.
Grüße,
Fylgja
Edit: Grammatiken schwer ist. :thinking blue:
[edit 2: Links in mein Zitat eingefügt. Free]
ok, dann mache ich also mal ein neues Thema auf. Es tut mir Leid, dass ich in dem Thread Angst zu sehr auf die Frage "Triggersterne - ja/nein?" eingegangen bin, ich dachte es sei ok, wenn sich aus einer speziellen Frage eine allgemeine Diskussion entwickelt (ich bin halt sehr auf Bottom-up trainiert), kann aber auch verstehen, wenn man das in einem extra Thread haben möchte.
Zur Erläuterung und mit ihrer Erlaubnis hier nochmal Freeclimbers Eintrag:
Meine Lieben, eigentlich ging es hier nur um das Wort "Angst" und dessen Sternung.
Wer über die Triggersterne allgemein diskutieren möchte, möge dazu bitte einen neuen Thread aufmachen, denn sonst geht das Anliegen der Threaderstellerin völlig unter.
Wobei ich bemerken möchte, dass es dazu im Feedback schon mal eine sehr ausführliche Diskusion im Frühjahr 2009 gab, woraufhin das Team auch eine von Euch gewünschte Umfrage durchführte. Das Ergebnis könnt Ihr auch dort sehen.
Die im Team daraufhin besprochene Konsequenz der Umfrage wurde auch gepostet.
Und noch ein kleiner Trick am Rande, man könnte sich einfach angewöhnen, bei z.B. dem Wort W*nd*rvoll einfach so vorzugehen: Wun dervoll. Jeder versteht es und das Problem ist weg. Und das geht bei jedem anderen Wort dieser Art.
Denn dass das sonst gehörig stört, kann ich absolut verstehen und bin auch derselben Meinung.
So viel wollte ich Euch hier schon mal an Infos da lassen und wer
darüber reden / diskutieren möchte, kann ja bei Bedarf die Angaben / Links
gleich mit in sein Eröffnungsposting kopieren.
Dann also jetzt nochmal hier das, was ich zum Thema Triggersterne meine:
Die andere Umfrage ist ja nun schon von 2009.Vielleicht wäre eine aktuelle Umfrage zum Thema Triggersternchen mal ganz gut? Also erstmal nicht eine Umfrage wie "Sollte Wort xy gesternt werden?" sondern wer Sternchen für sinnvoll hält.
Wie schon an anderer Stelle erwähnt: Ich stehe dem Sternen auch deshalb kritisch gegenüber, weil es meiner Meinung nach einen geschützten Rahmen vermitteln kann, den dieses Forum nicht in der Lage zu bieten ist. Das meinte ich auch neulich in dem Thread über den Zugang zum Kontakte-Unterforum. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass solche Dinge zu einem Pseudosicherheitsgefühl führen können. Einen wirklich sicheren Rahmen kann nur eine spezialisierte Klinik liefern.
Also mir geht es wirklich nicht darum, die Triggersterne deshalb abzuschaffen, weil mich das jetzt so extrem stört. Sondern deshalb, weil ich die für kontraproduktiv halte.
Zudem bin ich mit der Triggersternerklärung nicht recht zufrieden. Ich frage mich, ob der Trigger wirklich durch das Wortbild, also durch das orthographische Bild bzw. durch die Lautfolge die das Wort ergibt ausgelöst wird. Ich setze erstmal voraus, dass es ein sogenanntes mentales Lexikon gibt. Dort sind Worte mit ihrer Bedeutung und ihrer Grammatik gespeichert und (da Lesen und Schreiben bei vielen Leuten sehr schnell geht, gehe ich davon aus, dass zumindest die Orthographie der einfachen Worte irgendwann dort abgespeichert wird). Da wir über einen sehr großen Wortschatz verfügen (selbst wenn nur die Grundworte/Wurzeln/Stämme gespeichert sind) und Sprache wahnsinnig schnell produzieren und perzipieren können, muss das Lexikon möglichst wenige Spezifika haben. Emotionale Bezüge zu einem Wort wären aber eben solche (und wie ich finde recht komplexe) Spezifika. Zudem stellt sich dann die Frage: Wo sind dann z.B. Geruchstrigger gespeichert? An dem Ort, an dem ein Geruch "entschlüsselt" wird?
Was ich damit sagen will: Ist der Trigger wirklich im mentalen Lexikon gespeichert, also definitiv mit dem Wort verbunden, dann ist so eine Sternung natürlich sinnvoll. Wenn das aber nicht so ist (und davon gehe ich aus), die Emotionen bzw. alle psychischen und körperlichen Reaktionen die das Wort hervorruft, an einer anderen Stelle sitzen, dann wird man eigentlich immer getriggert, wenn man die Bedeutung des Wortes erfasst hat.
Nun, warum empfinden manche User das trotzdem als hilfreich? Ich könnte mir vorstellen, dass man Emotionen sehr schnell sehr leicht auf etwas projizieren kann. Wie z.B. bei dem altbekannten M*ss*rbeispiel: Manche User (auch ich eine Zeit lang) sehen in einem M*ss*r keinen Gegenstand des täglichen Küchengebrauchs sondern etwas, womit man sich v*rl*tz*n kann. Natürlich macht man das nicht bewusst, aber ich denke, man kann das fördern oder lernen, damit anders umzugehen. Entweder ich definiere das M*ss*r als Essbesteck (und ja, ich weiß, dass das nicht so einfach und hopplahopp geht) oder ich lasse mich weiter davon triggern, wenn auch vielleicht nur in manchen Phasen. Vielleicht ist das auch nicht so und ich verallgemeinere damit meine Erlebnisse oder vielleicht ist es so aber manchmal einfach zeitweise nötig. Nur: Das Problem steckt nicht im M*ss*r oder im Wort, das Problem steckt wo anders. Und je mehr Trigger ich (unabsichtlich!!!) erzeuge, desto mehr Zeit brauche ich, die in den Griff zu kriegen, um am eigentlichen Problem arbeiten zu können.
Und ich könnte mir auch vorstellen, dass das Gefühl mit hineinspielt, hier dadurch geschützt zu werden, was aber, wie eigentlich klar sein sollte, in einem Internetforum nicht geleistet werden kann.
Und bitte versteht mich da jetzt nicht falsch. Ich will nicht sagen, dass Trigger nur komische, selbsteingeredete Probleme sind. Sie existieren, man hat sie nicht freiwillig und sie sind verdammt anstrengend. So wie z.B. psychosomatische Schm*rz*n ja auch real existieren. Nur denke ich, man kann das beeinflussen, also dem günstigen Boden schaffen oder versuchen, wenigstens nicht noch mehr Trigger zu schaffen.
Gut, ich bin mir nicht ganz sicher, ob das alles jetzt so in sich verständlich und schlüssig ist, aber das ist mir einfach ein wichtiges Thema.
Grüße,
Fylgja
Edit: Grammatiken schwer ist. :thinking blue:
[edit 2: Links in mein Zitat eingefügt. Free]