Ständige Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall durch psychische Probleme?

      Ständige Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall durch psychische Probleme?

      Hey,

      seit ca. 8 Monaten lastet ein ziemlich großer Druck auf mir, da mein Privatleben ein totales Chaos ist, ich keine Ausbildungsstelle finde, keinen Therapieplatz bekomme und immer noch psychische Probleme wie Depressionen und Angstzustände mit mir rumschleppe.
      Seit diesen 8 Monaten begleiten mich auch ständig Magen/Bauchschmerzen, Übelkeit und ständige Müdigkeit. Ich könnte wirklich IMMER schlafen, egal was ich tu.

      Ich habe auch schon mehrere Termine beim Arzt hinter mir und auch schon eine Magenspieglung und Ultraschall, sowie mehrere Blutuntersuchungen, die alles nichts ergeben haben.
      Ich bin im Moment einfach echt ratlos, da es meine Lebensqualität noch mehr runterzieht und alles noch vieeel schwieriger macht wenn man sich immer krank fühlt.
      Kennt jemand dieses Problem?

      Ich weiß echt nicht mehr weiter...Was kann ich machen?
      Hey Ray!

      Das ist schon mal gut, dass so viel unternommen wurde, um körperliche Ursachen abzuklären. Man kann sicher auch noch mehr machen, z.B. eine Darmspiegelung. Bist Du denn bei einem Facharzt in Behandlung oder bisher bei Deinem Hausarzt? Ein Internist wäre sicher nicht verkehrt. Ich möche Dich auf jeden Fall dazu anregen, da noch weiter zu suchen, damit nicht irgendwo was ist, was dann übersehen wird, weil man es auf die psychische Schiene schiebt.

      Doch zu Deiner eigentlichen Frage, ich kenne so was schon und zwar mit psychischen Ursachen. Die Psyche kann wahnsinnig viele körperliche Probleme auslösen. Gerade das Verdauungssystem ist dafür anfällig und dass man sich ständig müde fühlt, das kenne ich auch und finde es auch nicht so verwunderlich, denn wenn es einem psychisch so schlecht geht, ist das anstrengend und es laugt einen aus. Und wenn man oft Durchfall hat ist das auch anstrengend für den Körper. Nimmst Du irgendwas, um den Eektrolyte-Haushalt auszugleichen? Und trinkst genug?
      Warum klappt es nicht mit einem Therapieplatz?
      Vielleicht könntest Du in der Wartezeit zu einer Beratungsstelle gehen und dort wenigstens ab und an Gespräche mit einem Psychologen bekommen. Und vielleicht auch zu einem Psychiater, der Dir mit einem Medikament erst mal ein wenig Linderung verschafft, bis Du in einer Thera die Möglichkeit hast, aktiv an Deinen psychischen Problemen zu arbeiten. Klar sind Medis nicht die Lösung. Ist auch nur so eine Idee und wie gesagt nur für den Übergang bzw. bis in die Therapie rein, je nachdem.
      Entspannungsübungen können auch helfen, wenn man so starke psychosomatische Symptome hat. Und die Ernährung ist sicher auch wichtig, sprichst Du darüber auch mit einem Fachmann?

      Klar, das zieht die Lebensqualität absolut runter, das kenne ich leider sehr gut. Mir bleibt auch nichts anderes übrig, als so gut es geht und möglichst ohne dem Körper zu schaden gegen die Symptome zu kämpfen, nach Auslösern Ausschau zu halten und die möglichst meiden und natürlich so gut es geht an den Ursachen zu arbeiten, was für mich bedeutet, dass ich seit einem knappen Jahr wieder mal eine Therapie mache, nur dieses Mal eine Trauma-Therapie in der Hoffnung, dass die endlich mal durchschlagend hilft. Ich nehme aber auch Medis, die zum Teil auch gegen psychosomatische Beschwerden helfen sollen. Bei mir sind es allerdings viel mehr Kopfschmerzen, Probleme mit dem Verdauungssystem habe ich auch, aber nur sporadisch. Aber die beiden Antidepressiva, die ich nehme haben mir auch etwas gegen die Depressionen und vor allem gegen die Angstzustände geholfen, so dass es mir erst mal etwas besser ging und ich auch die Kraft für die Therapie hatte.

      Naja, das ist im Moment so das, was mir einfällt. Ich hoffe, Du kannst was damit anfangen.


      Liebe Grüße,

      Chrissie
      "I need a new Direction
      Cause I have lost my Way"

      - "End of all Days" / 30 Seconds to Mars -

      Skills - Gründe gegen SVV - W*ndversorgung - Panikattacken - Stabilisierungstechniken - Schlafstörungen - Wehren durch Anzeige - Umfragen - Regeln
      Hallo Ray of Hope ,

      ich hatte gestern schon angefangen etwas zu diesem Thema hier zu schreiben und ich konnte es kaum glauben, als Du heute diese Zeilen geschrieben hast. Ich habe seit vorigem Jahr Dezember Bauchbeschwerden und habe jetzt leider mittlerweile xx Kg abgenommen. Ich sehe dementprechend schlecht aus und meine Familie und mein HA machen sich große Sorgen. Ich hatte erstmal abgewartet und der Psychologe riet mir mich körperlich durchchecken zu lassen, da er keine akute psychische Sache zur Zeit feststellen konnte. Im KH wurde ich nach 3 Tagen wieder rausgeschmissen. Als sie sahen, dass ich Psychopharmaca nahm sind die nur auf die psychosomatische Schiene gefahren, obwohl die Gewebeproben einen Verdacht auf Zölialkie(Getreideunvertr.)ergaben und ich Entzündungen im Magen und Darm hatte/habe. Dieser Befund ging an den HA, der mich dann zu einem Internisten überwies um dies durch Blutunters. abzusichern. Dieser behandelte mich total von oben herab und sagte mir, dass meine Psychologen wohl viel zu tun hätten. Auf die Frage ,wann ich wieder kommen kann, wurde ich abgewimmelt und es wurde gesagt, dass wenn was ist, sie sich melden würden, was aber nicht geschah. In meiner Verzweiflung ass ich 4 Wochen glutenfrei und machte mir einen neuen Termin bei einen Gastroentologen. Meine Ängste erzählte ich meinem Psychologen und dieser rief dann noch mal bei dem HA und Internisten an, weil alles immer noch auf die psychische Schiene lief.
      Der neue Internist nimmt mich nun entlich ernst. Er verschrieb mir gg. die Entzündungen ein Mittel und empfahl noch eine endoskopische Untersuchung, zu der mich mein HA ins KH überwies. Im KH lagen noch meine Befunde vom Januar vor und sie fingen im Aufnahmegespräch wieder auf die psychosomatische Schiene an und verweigerten mir diese Untersuchung. Ich war fix und alle, ich kann meine Gefühle kaum beschreiben..Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit...Heute war ich beim HA( Habe in 1 Woche wieder [etwas Gewicht] verloren) und der versteht dieses ganze Zirkus auch nicht mehr. Nun ist es so ,dass ich über diesen Gastroentologen einen Termin zu dieser schweren Untersuchung bekommen habe, nächsten Freitag. Er hatte es nur gut gemeint in das hier ansäßige KH zu gehen, weil ich immer schon zu ihm 1 Stunde fahre und das KH(in das er seine Patienten überweist) eineinhalb Stunden von mir entfernt ist. Jetzt habe ich wieder einen Hoffnungsschimmer auf Hilfe aber wir psychisch Kranken , haben doch auch das Recht ordentlich medizinisch versorgt zu werden! Schon im KH habe ich mich wie ein Simulant gefühlt und Du hast Recht, wenn man körperliche Beschwerden hat, leidet die Lebensqulität. Ich fühlte mich eigentlich ganz gut. Ich habe mich auch im KH nicht klein machen lassen und Gott sei Dank hatte ich meine Skills im Kopf am Dienstag, denn die Spannung war unerträglich. Ich bin froh, dass mein Mann mich unterstützt. Heute früh, sagte er "Du mußt kämpfen!" Ich weiß nicht mehr, wie lange ich diese Spielchen noch durchhalte. Jetzt habe ich Angst, dass ich wieder in eine Depression gehe. Meine Ängste, mein Mißtrauen Ärzten gegenüber wird immer größer. Keiner weiß , sagt mir ob es körperlich oder psychisch ist, ich weiß es auch nicht aber die Entzündungen waren /sind trotzdem da. Gestern wäre ich am liebsten im Bett liegen geblieben.
      Du mußt weiter kämpfen, denn es muß ja abgeklärt werden und wenn es psychosomatisch ist, muß es auch therapiert werden ,denn niemand möchte immer mit schm*rz*n leben.
      Ich habe hier nur das Gröbste aufgeschrieben und ich finde es einfach nur traurig.
      Suche, bis Du einen vertrauenswürdigen Arzt gefunden hast. Ich denke und ich habe jetzt auch ein gutes Gefühl und alles wird gut.
      LG Martha




      [edit: Gewichtsangaben rausgenommen. Free]
      ...denn sie wissen nicht, wie ich fühle......

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Freeclimber“ ()

      Hallo Ray of Hope

      Eigentlich kann ich mich Chrissie nur anschließen, möchte dir aber trotzdem auch meine Erfahrungen da lassen:
      Mir geht es seit Weihnachten 2011 wie dir, also mittlerweile seit etwas mehr als 15 Monaten. Ergebnis nach etlichen Untersuchungen (Magenspiegelung, diverse Blutbilder, mehrere Ultraschalluntersuchungen,...) durch verschiedene Ärzte - unter anderem zwei Internisten - sind Reizmagen und Lactoseintoleranz. (Wurde bei dir auch nach Lebensmittelunverträglichkeiten geschaut? Da kann man dann, selbst wenns nicht der alleinige Auslöser ist, zumindest ein bisschen was durch entsprechende Ernährung erreichen.) Was die Reizmagengeschichte angeht, mache ich nun seit einer ganzen Weile Symptombehandlung mit Wärme, Tee und einem Protonenpumpenhemmer, der die Magensäure blockt. Dadurch habe ich nun zumindest wieder Normalgewicht, mir ist nicht mehr durchgehend schlecht und das Essen funktioniert wieder etwas besser, auch wenn ich immer noch vieles nicht vertrage, ohne dass es mit der Lactoseintoleranz zusammenhängt. Außerdem bin ich seit Anfang letzten Jahres in ambulanter Therapie. ("Glücklicherweise" ging es mir vorher schon schlechter, so dass die Wartezeit fast pünktlich zu diesem Zusammenbruch rum war.) Da arbeite ich "DBT-angelehnt" hauptsächlich an Anspannung und Stresstoleranz mit Skills, Radikaler Akzeptanz und so weiter. Aber es ist mies, sich da wieder rauszuarbeiten, weil es ein wirklich hübscher Teufelskreis ist. Das Körperliche zieht runter, wodurch es psychisch schlechter wird, was wieder auf den Körper schlägt und so weiter. Zusätzlich ist es nicht wirklich witzig, wenn einem als Emetophobikerin ständig übel ist, da hilft auch die immer wieder auftretende Zwangsexposition nicht.
      Komplett gut ist es nicht, ich bin immer noch ziemlich lahmgelegt und zur Zeit wieder in einer depressiven Phase, aber durch Therapie und Symptombehandlung ist es zumindest zeitweise erträglich bis gut. Ich glaube, auf psychischer Ebene kann einem da am meisten die Radikale Akzeptanz helfen. Ist alles andere als einfach, wenn es einem seit Monaten schlecht geht, kein Ende in Sicht ist und man sich auch noch mit anderen Dingen herum schl*g*n muss, aber ich denke ohne kommt man nicht wirklich zur Ruhe. Und zusätzlich Skills und Selbstfürsorge. Und schauen, wo tatsächlich die Grenze zwischen "geht" und "geht nicht" ist. Egal wie schwer es fällt. Ich weiß nicht, wie das bei dir ist, aber ich habe mit Selbstfürsorge so meine Probleme und wenn man sich dann auch noch zu viel Normales wegnehmen und sich zu sehr einschränken lässt, macht das alles noch schlimmer.

      Ich wünsch dir viel Kraft, dich da weiter durch zu kämpfen.

      Lieber Gruß
      Paula
      Danke für eure Antworten.
      Ich werde auch wohl morgen nochmal zum Arzt gehen, da seit 2 Tagen auch noch recht doller Schwindel dazu gekommen ist...
      Eigentlich achte ich total auf meine Ernährung. Die hab ich echt gut umgestellt und gehe auch 3x die Woche ins Fitnessstudio wenns mein Körper zulässt.

      Eine Lactoseintolranz habe ich schon lange, aber ich halte die Diät immer ein oder nehme Tabletten vor dem Essen. Also daran kanns auch nicht liegen. Und Zölialkie kanns auch nicht sein, da das bei der Magenspieglung mit abgeklärt wurde.

      Mit einem Therapieplatz klappt es nicht, da alle Psychiater & co eine Wartezeit von 6 bis 10 Monaten haben. Ich habe auch schon meine Krankenkasse um Hilfe gebeten und eine Sozialberaterin. Leider bisher alles ohne Erfolg.
      Bei einem Neurologen habe ich auch einen Termin gemacht, aber der nächste Freie war erst im Juli zu bekommen.

      Man ich habe schon so viel rumtelefoniert, mit allen möglichen Leuten gesprochen. Seit Monaten versuche ich Hilfe zu bekommen und man wird nur von einem zum nächsten geschickt.
      Ich hätte nie im Leben gedacht, dass es so schwer ist Hilfe zu bekommen, wenn man dringend welche brauch.

      Mal hoffen, das der neue Arzt, wo ich morgen hingeh mir ein wenig helfen kann...
      Hallo Ray of Hope ,
      ich wünsche Dir viel Erfolg für Deinen heutigen Termin.
      ...und doch...., es ist schwer für seine Belange zu kämpfen und immer wieder muß
      man diese Erfahrung machen,... dass das auch wahnsinnig viel Kraft kostet.
      Gestern sagte mir mein Psychologe, dass er aus Budgetgründen mir meine ERGOtherapie
      nicht mehr verschreiben kann. Ich will nun sehn, dass ich über den HA oder die KK gehe.
      Was kann ich für dieses Budget ? ..
      ...und da hast Du recht, es ist Wahnsinn einen Facharzttermin zu bekommen aber es geht
      allen so..Es ist ein einziger Kampf und ich habe leider negative Erfahrungen mit den Ärzten
      gemacht, wo ich am nächsten Tag gleich einen Termin bekam.
      Alles Gute
      LG Martha :thumbup:
      ...denn sie wissen nicht, wie ich fühle......
      Hah, ich weiß nun woher der Schwindel kommt.
      Ich habe ein paar Wochen lang das Anti Depressivum Sertralin genommen und es nach ca. einem Monat aber wieder abgesetzt weil ich das ganz und gar nicht vertragen habe.
      Warum mir das nicht eher eingefallen ist, weil erst jetzt nach 2 Wochen die Absetzungserscheinungen auftreten. Recht spät oder?
      Weiß jemand wie lange sowas andauern kann?
      Hallo.

      Ray of Hope schrieb:

      Warum mir das nicht eher eingefallen ist, weil erst jetzt nach 2 Wochen die Absetzungserscheinungen auftreten. Recht spät oder?
      Weiß jemand wie lange sowas andauern kann?


      Ich bin kein Fachmensch in der Richtung, aber laut dem, was ich bisher gehört habe, ist die Wirkung ja so, dass sich der betreffende Wirkstoff erst im Körper anreichern muss (daher die späte Wirkung). Und das dauert seine Zeit. Ebenso braucht es eine Zeit, bis der Wirkstoff wieder vollständig abgebaut ist oder der Körper merkt: Huh, da war was und jetzt ist es weg, was mach ich da nur?
      Daher finde ich zwei Wochen jetzt nicht recht spät. Es hört sich sogar ziemlich plausibel an, aber genaueres kann Dein Arzt da sagen.

      Wie lange so etwas andauern kann, hängt von Deinem Stoffwechsel ab, wie schnell der Wirkstoff ganz raus ist und wie schnell sich alles wieder normalisiert auf "Ausgangslage". Wenn es Dir zu lange dauert, frag nochmal bei Deinem Arzt nach.


      Grüße,
      klirr